Marktberichte

Kursverluste bremsen Thiel Nemax: 600 in Gefahr

Die deutsche Wachstumsbörse zeigte sich zum Wochenauftakt einmal mehr von ihrer schwachen Seite - der Nemax All Share fiel 1,7 Prozent auf 658 Punkte, der Auswahlindex Nemax 50 verbuchte ein Minus von 1,7 Prozent auf 610 Zähler. Zwischenzeitlich war der Nemax 50 erstmals unter die 600-Punkte-Marke gefallen. Zeichen für eine Trendumkehr sind Händlern zufolge weiterhin nicht zu erkennen.

Die Anleger seien nach wie vor sehr nervös, so ein Händler. In den USA stehe die Berichtsaison vor der Tür und die meisten Investoren hätten regelrecht Angst vor weiteren schlechten Unternehmensergebnissen. Zudem sei die Vertrauenskrise in das deutsche Wachstumssegment noch lange nicht überwunden. Einen dauerhaften Anstieg werde es wohl auch in dieser Woche nicht geben.

Weiter im Mittelpunkt des Handels stand MobilCom. Nach seiner Abberufung als Vorstandschef richtet sich MobilCom-Gründer Gerhard Schmid auf ein hartes Ringen mit der France Telecom um den Kaufpreis für seine Anteile an dem Telekommunikationskonzern ein.

Schmid bekräftigte in einem Zeitungsinterview, bei den Verhandlungen mit dem französischen Großaktionär für seine Firmenanteile 22 Euro in bar je Aktie erzielen zu wollen. France Telecom will ihm offenbar nur zehn Euro anbieten. Der Aufsichtsrat hatte Schmid nach einem monatelangen, öffentlich geführtem Streit mit France Telecom über die Höhe der Investitionen in den Aufbau des UMTS-Netzes in Deutschland am Freitag als Vorstandschef abgesetzt. Die Aktie gab 15,7 Prozent auf 8,50 Euro nach.

Weiter unter Druck standen die Aktien des Logistikanbieters Thiel, die 8,4 Prozent auf 4,35 Euro fielen. Die massiven Kursverluste der vergangenen Tage wirken sich nach Angaben des Finanzvorstands des Unternehmens negativ auf das operative Geschäft aus. Die Verhandlungsposition von Thiel bei Aufträgen habe sich erschwert, so Rodolphe Schoettel.

Highlight Communications will vorhandene Barmittel mittelfristig in eigene Aktien investieren. Der innere Wert des Medienunternehmens liege zur Zeit wesentlich über dem Börsenkurs, so das Unternehmen zur Begründung. Die erworbenen Aktien sollen in besseren Börsenzeiten wieder platziert oder für Akquisitionen genutzt werden, hieß es weiter. Die Aktie legte 7,3 Prozent auf 2,20 Euro zu.

Photo Porst, eine Tochtergesellschaft des Internet-Fotodienstleisters Pixelnet, hat Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Zum neuen Vorstandsvorsitzenden von Pixelnet wurde Gerhard Köhler berufen. Der bisherige Vorstandschef und der Finanzvorstand des Unternehmens waren in der vergangenen Woche zurückgetreten. Die Aktie wurde vom Handel ausgesetzt, nach der Wiederaufnahme ging es 33 Prozent auf 0,38 Euro nach unten.

Quelle: ntv.de

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