Marktberichte

Kurseinbruch bei Mobilcom Nemax auf Rückzug

Der Neue Markt konnte auch zu Beginn der neuen Woche das Ruder nicht herumreißen. Das deutsche Wachstumssegment präsentierte sich ohne Schwung und kam so den ganzen Tag nicht aus der Verlustzone heraus. Flaue Umsätze und eine dürftige Nachrichtenlage bestimmten nach Angaben von Händlern das Geschehen. Der Nemax 50 fiel 0,9 Prozent auf 732 Punkte, für den Nemax All Share ging es 0,8 Prozent auf 773 Punkte nach unten.

Für kräftig Druck sorgte das Index-Schwergewicht MobilCom. Der Streit zwischen MobilCom-Chef Schmid und dem Hauptaktionär France Telecom gefährdet nach MobilCom-Angaben nicht den Liquiditätszufuhr des Unternehmens. Man habe am Montag von den Franzosen die normale Liquiditätszufuhr in Höhe eines zweistelligen Millionen-Euro-Betrages erhalten. Trotzdem gebe es nach Angaben von Händlern am Markt weiterhin Spekulationen, France Telecom könne Mobilcom in die Insolvenz treiben, um möglichst billig die Kontrolle bei dem Mobilfunkanbieter zu übernehmen. Die Mobilcom-Aktie gab mehr als 12 Prozent auf 13,60 Euro nach.

Die Nachrichtenlage insgesamt war mal wieder dünn, hieß es von Marktbeobachtern. Die meisten Anleger würden auf den für Dienstag erwarteten Ausblick des finnischen Handy-Riesen Nokia warten. Mit den Ergebnissen der Nemax-Unternehmen im ersten Quartals zeigten sich die Experten insgesamt zufrieden. "Die positiven Überraschungen haben die Enttäuschungen deutlich überwogen", sagte Christian Kahler von der DZ Bank. Allerdings sei zu berücksichtigen, dass sich die Geschäftsergebnisse auf einem sehr niedrigen Niveau befänden.

Wegen der oftmals schwachen Sommermonate rechnet Kahler bis zum Herbst mit einer Seitwärtsbewegung der Kurse am Neuen Markt. Dann sollte sich jedoch ein Aufschwung einstellen, der den Nemax-All-Share-Index auf 900 bis 1.100 Punkte bis zum Jahresende heben dürfte. Der Nemax-All-Share verlor seit Jahresbeginn rund 30 Prozent.

Nachrichten gab es am Montag von Helkon Media. Der Filmhändler- und verleiher hat nach eigenen Angaben bei der Deutschen Börse einen Wechsel vom Neuen Markt an den Geregelten Markt beantragt. Grund für den Segmentwechsel seien vor allem erhebliche Kosteneinsparungen, so das Unternehmen. Die Aktie fiel 1,8 Prozent auf 0,55 Euro.

Der künftig größte europäische Online-Broker Cortal/Consors will im nächsten Jahr schwarze Zahlen schreiben. Dies kündigte die beiden Chefs Karl Matthäus Schmidt und Olivier Le Grand in einem Zeitungsinterview an. Die Aktie schloss fast unverändert bei 12,30 Euro.

Unter technischer Erholung wurden die Zugewinne bei Lion Bioscience verbucht. Die Aktie legte knapp 7 Prozent auf 3,95 Euro zu. Die Aktie war nach unter den Erwartungen liegenden Geschäftszahlen des Biotech-Unternehmens am Freitag auf ein neues Allzeit-Tief gefallen. Nach oben ging es auch für Broadvision, die Aktie legte 4,2 Prozent auf 0,75 Euro zu.

Quelle: ntv.de

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