Streitfall MobilCom Nemax bleibt freundlich
19.08.2002, 20:30 UhrDie deutsche Wachstumsbörse konnte sich der positiven Stimmung an den Märkten am Montag nicht entziehen und begann die neue Woche mit deutlichen Pluszeichen. Gebremst wurde der Aufwärtstrend allerdings etwas durch die andauernde Streitlust von Ex-MobilCom-Chef Schmid, die der MobilCom-Aktie deutliche Abschläge bescherte. Der Nemax 50 legte hingegen 3,5 Prozent auf 501 Punkte zu, für den Nemax All Share ging es 2,9 Prozent auf 532 Zähler nach oben.
Beflügelt wurde das deutsche Wachstumssegment vor allem durch die guten Vorgaben aus den USA. Die Nasdaq setze ihren Aufwärtstrend vom vergangenen Freitag am Montag fort. Und der Neue Markt zog nach, so ein Händler. Viel los sei an dem Wachstumssegment aber weiterhin nicht, das Interesse der Anleger halte sich in Grenzen. Die Nachrichten aus den Unternehmen seien nach wie vor nicht besonders gut und es bedürfe schon eines dauerhaften Aufschwungs in den USA, damit der Neue Markt sich aus seiner Lethargie befreien könne.
Der Chip-Broker ACG hat im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang um 23 Prozent auf 143,6 Millionen Euro verbucht. Der Gewinn vor Steuern, Abschreibungen und Zinsen habe sich auf 1 Millionen Euro nach 5,1 Millionen Euro im vergleichbaren Vorjarhesquartal belaufen, so das Unternehmen. Die Aktie legte 14 Prozent auf 2,01 Euro zu.
Der frühere MobilCom-Chef Gerhard Schmid will vor Gericht prüfen lassen, ob der französische Großaktionär France Telecom zu einem Übernahmeangebot verpflichtet ist. Nach eigenen Angaben hat Schmid bereits Widerspruch gegen einen Ende Juli ergangenen Bescheid der Bundesanstalt für Wertpapieraufsicht eingelegt, wonach die France Telecom nicht zu einem Angebot an alle MobilCom-Aktionäre verpflichtet ist. Die Aktie fiel 2 Prozent auf 4,91 Euro.
Der Berliner Softwareanbieter PSI hat im zweiten Quartal seinen Umsatz um 3 Prozent auf 41,31 Millionen Euro gesteigert, ist operativ aber in die Verlustzone gerutscht. Der Fehlbetrag im operativen Geschäft belaufe sich auf 1,15 Millionen Euro nach einem Gewinn von 920.000 Euro im vergleichbaren Vorjahresquartal. Die Aktie fiel 6,2 Prozent auf 1,81 Euro.
Das Medizintechnikunternehmen Rösch will den US-Patenthalter seines in Europa vermarkteten nadellosen Spritzsystems komplett übernehmen. Der Vorstand der Rösch AG habe das Management der Equidyne wiederholt aufgefordert, einen Zusammenschluss der beiden Unternehmen zu diskutieren. Dabei habe Rösch vorgeschlagen, sämtliche Aktien der Equidyne für 0,90 Dollar je Papier zu übernehmen, was einen Aufschlag von circa 50 Prozent auf den aktuellen Equidyne-Kurs bedeutet. Im Gegenzug erhielten die Aktionäre von Equidyne jeweils eine Rösch Aktie in Form von an den US-Börsen handelbaren Zertifikaten. Die Rösch-Aktie machte knapp 12 Prozent auf 3,24 Euro gut.
Quelle: ntv.de