MobilCom stürzt ab Nemax fällt hinterher
21.03.2002, 20:20 UhrDer Neue Markt kam auch am Donnerstag über ein Minus nicht hinaus. Dabei sah es zur Mittagszeit durchaus erfreulich aus - das deutsche Wachstumssegment lag rund ein Prozent im Plus. Doch kräftige Verluste beim Schwergewicht Mobilcom verhinderten einen positiven Tagesabschluss. Der Nemax All Share verlor 0,5 Prozent auf 1.021 Punkte - der Nemax50 gab knapp 1 Prozent auf 1.019 Punkte nach.
Der Mobilfunkkonzern MobilCom sieht nach eigenen Angaben seine Existenz gefährdet falls die France Telecom ihre Finanzierungszusagen nicht einhält. Im Streit mit dem französischen Konzern will MobilCom-Chef Gerhard Schmid daher bis Mitte 2002 eine Entscheidung erzwingen. Entweder erfülle der französische Telekommunikationskonzern seine Finanzierungszusagen für den Aufbau des UMTS-Netzes in Deutschland, oder er müsse MobilCom voll übernehmen und Schmid auszahlen, so der MobilCom-Chef.
MobilCom gab am Donnerstag außerdem die Zahlen für das Geschäftsjahr 2001 bekannt. Demnach stieg der Verlust vor Steuern, Abschreibungen und Zinsen auf 65,54 Millionen Euro gegenüber 11,36 Millionen Euro im Vorjahr. Analysten hatten mit einem Vorsteuerverlust von 41,8 Millionen Euro gerechnet. Der Umsatz erhöhte sich um 10 Prozent auf 2,59 Milliarden Euro, so Mobilcom. Die Aktie fiel knapp 22 Prozent auf 13,24 Euro.
Zahlen legte auch T-Online vor. Der größte europäische Internet-Anbieter hat im vierten Quartal einen Verlust von 132,39 Millionen Euro erwirtschaftet und damit die Erwartungen von Analysten, die mit einem Minus von 125,9 Millionen Euro gerechnet hatten, verfehlt. Der Umsatz stieg nach Angaben der Telekom-Tochter auf 330,58 Millionen Euro nach 270,02 Millionen Euro im dritten Quartal. Im laufenden Geschäftsjahr will T-Online nach eigenen Angaben auf Ebitda-Basis die Gewinnschwelle erreichen. Die Aktie legte 2,4 Prozent auf 13,16 Euro zu.
Gute Nachrichten gab es für die Mühl-Aktionäre. Die Hausbanken des Baudienstleisters, die Dresdner und die Bayerische Landesbank, haben ihre grundsätzliche Bereitschaft erklärt, die Finanzierung des Konzern auch zukünftig sicherzustellen. Die endgültige Entscheidung werde im Rahmen der Präsentation des Restrukturierungskonzepts Mitte April erwartet, so Mühl weiter. Die Aktie legte 19 Prozent auf 2,35 Euro zu.
Die Biotechfirma GPC Biotech hält nach einer deutlichen Umsatz- und Ergebnisverbesserung im abgelaufenen Jahr an ihren Planungen für 2002 fest. Der Umsatz soll nach Angaben des Unternehmens im laufenden Jahr bei 21 Millionen Euro liegen, der Jahresfehlbetrag werde zwischen 30 und 35 Millionen Euro liegen. Die Aktie gab 2,7 Prozent auf 10,13 Euro nach.
Quelle: ntv.de