GPC erreicht Ziele Nemax im Minus
09.07.2002, 20:25 UhrDie deutsche Wachstumsbörse notierte am Dienstag an ihrem angestammten Platz - in der Verlustzone. Und unter den Händlern machte sich schon so etwas wie Resignation breit: Das Vertrauen in viele Unternehmen sei nachhaltig gestört. Derzeit falle es schwer solide Unternehmen am Neuen Markt zu finden, hieß es. Der Neue Markt dürfte so auch weiterhin der Nasdaq hinterher hinken, sagten Händler. Der Nemax 50 fiel 1,6 Prozent auf 570 Punkte, für den Nemax All Share ging es 2,2 Prozent bei 622 Punkten ins Minus.
Die Nachrichtenlage sei in ungefähr so dünn wie die Umsätze, so ein Händler. Es sehe aus, als habe das Sommerloch den Neuen Markt bereits im Griff. Allerdings dürfte die in den USA angelaufene Berichtsaison bald in den Mittelpunkt rücken. Man könne nur hoffen, dass es von dort positive Nachrichten gebe, sonst werde der Nemax 50 den Sommer wohl unterhalb der 600-Punkte-Marke verbringen. Doch auch wenn die Nasdaq sind erhole, sei immer noch die Frage, welche Werte man am Neuen Markt überhaupt noch kaufen könne. Die Vertrauenskrise in das Wachstumssegment halte an.
Im Blickpunkt stand die Aktie von FJA. Der Spezialist für Versicherungsoftware hat von der Versicherungskammer Bayern einen Auftrag zur Lieferung und Implementierung seiner Standardsoftware Life Factory erhalten. Das Auftragsvolumen wird sich nach Angaben des Unternehmens im zweistelligen Millionenbereich bewegen. Die Aktie legte 4,2 Prozent auf 45,10 Euro zu.
Das Biotechunternehmen GPC Biotech hat in der Forschungsallianz mit Boehringer Ingelheim zwei Forschungsziele im Bereich Virologie erreicht. GPC wird dafür Zahlungen von Boehringer in unbekannter Höhe erhalten. Die Aktie stieg 3,3 Prozent auf 6,20 Euro.
Bei Realtech gibt es eine Veränderung im Aufsichtsrat. Der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats, Markus Adam, habe sein Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt, so das Unternehmen. Weitere Einzelheiten wurden nicht bekannt. Die Aktie fiel 2,7 Prozent auf 3,64 Euro.
Der angeschlagene Produzent von TV-Kinderserien, RTV Family Entertainment, hat einen wechselseitigen Abnahmevertrag, der bis Ende 2002 gelaufen wäre, mit Nelvana International vorzeitig beendet. Durch Erfüllung des Vertrages wäre RTV eine Liquiditätsbelastung von mehr als 3 Millionen Dollar entstanden, hieß es weiter. Die Aktie schloss unverändert bei 0,21 Euro.
Die Aktien des Online-Brokers DAB Bank fielen 1,6 Prozent auf 4,43 Euro. Nach den Worten des DAB-Chefs Matthias Kröner hat das Unternehmen dank drastischer Einsparungen bei den Verwaltungskosten im ersten Quartal ihren Nettoverlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 20 Prozent auf 18,2 Millionen Euro reduziert.
Quelle: ntv.de