Internetdienste zu verkaufen Nemax seitwärts
29.11.2002, 20:30 UhrDer Neue Markt mühte sich zum Wochenschluss redlich, allein belohnt wurde das nicht. Im Blickpunkt der Anleger standen die Internet-Provider T-Online und Freenet, deren jeweilige Muttergesellschaften ihre Online-Töchter zum Verkauf anbieten wollen. Der Nemax 50 fiel 1,4 Prozent auf 445 Punkte, der Nemax All Share schloss mit 0,9 Prozent im Minus bei 485 Punkten.
Der Mobilfunkanbieter MobilCom will seine Internet-Tochter Freenet möglichst bald verkaufen, um seinen Schuldenberg zu reduzieren. Vorstandschef Torsten Grenz sagte in einem Zeitungsinterview, durch den Verkauf des 76-prozentigen Anteils an Freenet oder eines Teils davon könnte MobilCom seine Belastungen schnell abbauen. Für Freenet ging es 23,0 Prozent auf 6,15 Euro nach oben.
Der niederländische Telekom-Konzern KPN ist nach eigenen Angaben zudem an Teilen des UMTS-Netzes von MobilCom interessiert. Die MobilCom-Aktie gab 6,6 Prozent auf 4,52 Euro nach.
Mit Verkaufsabsichten trägt sich einem Zeitungsbericht zufolge auch die Deutsche Telekom, die ebenfalls im Zuge des geplanten Schuldenabbaus ein Anteilspaket der Internet-Tochter T-Online an der Börse platzieren will. Es sehe so aus, als ob die Telekom das Geld dringend bräuchte, so ein Händler. Allerdings seien die Märkte zur Zeit nicht sehr aufnahmebereit für neue Aktien, deswegen werde die T-Online-Aktie wohl kaum von der Nachricht profitieren. Die Aktie gab 3,9 Prozent nach auf 6,15 Euro.
Der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex hat zwar Gewinn und Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr gesteigert, die eigenen Ziele aber verfehlt. Der Umsatz stieg nach Angaben des Unternehmens in den vergangenen 12 Monaten um 26 Prozent auf 445 Millionen Euro, der operative Gewinn verbesserte sich auf 17,8 Millionen Euro nach 14,1 Millionen Euro im Vorjahr. Nordex hatte sich selber einen operativen Gewinn von 20 Millionen Euro als Ziel gesteckt. Die Aktie verlor 11,0 Prozent auf 2,91 Euro.
Der IT-Dienstleister PC-Ware hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres seinen operativen Gewinn um 214 Prozent auf 5,37 Millionen Euro gesteigert, der Umsatz verbesserte sich um 74 Prozent auf 275 Millionen Euro. Einen Ausblick für das Gesamtjahr gab das Unternehmen nicht. Die Aktie legte 0,9 Prozent auf 8,11 Euro zu.
Tria IT-Solutions hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres ihren Verlust auf 1,9 Millionen Euro nach 14,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum eingegrenzt. Der Umsatz sank im gleichen Zeitraum leicht auf 22,4 Millionen Euro von 24,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Aktie schloss unverändert bei 0,52 Euro.
Quelle: ntv.de