Marktberichte

Warnungen und Hoffnungen Packt der Dax die 7000?

7000 oder nicht?

7000 oder nicht?

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit Tagen müht sich der deutsche Leitindex an der 7000-Punkte-Marke ab. Vergeblich. Das bleibt Marktteilnehmern zufolge auch am Mittwoch so. Es sei denn, US-Konjunkturdaten sorgen für neuen Schwung.

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Nachlassende Hoffnungen auf geldpolitische Lockerungen und schwache Vorlagen dürften den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch erst einmal auf Konsolidierungskurs halten. "Ein Überwinden der 7000er Marke ist erst einmal nicht in Sicht", sagt Heino Ruland von Ruland Research. Banken und Broker rechneten zur Eröffnung im Dax mit einem leichten Abschlag von 0,4 Prozent, nachdem der Leitindex am Vorabend noch um 0,9 Prozent auf 6974 Zähler gestiegen war. Allerdings dünnen die Umsätze immer weiter aus, was Händlern zufolge die Unsicherheit schürt.

Aus technischer Sicht gilt der Dax bei 6880 Punkten als unterstützt. Darunter würde der kurzfristige Aufwärtstrend gebrochen, die Konsolidierung würde sich dann ausweiten.

Warnungen und Hoffnungen

In den USA haben S&P-500 sowie Dow Jones Industrial nach neuen Dreimonatshöchstständen auf dem Ausgangsniveau geschlossen. Und in Asien fallen die Kurse nach vergleichsweise schwachen Unternehmensdaten unter anderem von China Life, dem größten chinesischen Versicherer. Ruland sieht ein Risiko für den Markt auch in der Gefahr eines israelischen Angriffs auf die iranischen Atomanlagen: "Entsprechende Hinweise haben sich verdichtet", so der Analyst.

Aufgeben sollten Anleger die Hoffnung auf neue Vorstöße nach oben aber nicht. "Die Erwartung weiterer geldpolitischer Stimuli sollte schon bald wieder unterstützen", sagt Jackson Wong von Tanrich Securities in Hongkong. Zwar sind die Hoffnungen in den USA gedämpft worden, weil die Einzelhandelsumsätze überraschend stark gestiegen sind. Nun verlagert sich die Spekulation aber nach Asien. Wong verweist auf Spekulationen, die Bank of China werde bereits zum Monatsende die Mindestreserveanforderungen weiter senken.

Mit Blick auf die USA wartet der Markt nun auf neue Konjunktur- und Preisdaten am Nachmittag. Weiter fallende Jahresteuerungsraten könnten die Notenbank wegen der Deflationsgefahren alarmieren. "Unterhalb einer Inflationsrate von einem Prozent würden die Alarmglocken klingeln; eine Stimulierung wäre wahrscheinlich", meint Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest. Erwartet wird ein monatlicher Anstieg von 0,2 Prozent, das entspräche einer Jahresrate von knapp 1,6 Prozent nach 1,68 Prozent im Juni.

Auf der Unternehmensseite nähert sich die Bilanzsaison in Deutschland allmählich dem Ende. Am Mittwoch stehen nur noch die Zwischenberichte einiger Unternehmen aus der zweiten Reihe in den Terminkalendern.

An der Wall Street hatten die drei großen Indizes Dow-Jones-Index, S&P-500 und Nasdaq-Composite nach Handelsschluss in Europa ihre ohnehin mageren Gewinne von je 0,3 Prozent wieder eingebüßt und waren nahezu unverändert aus dem Handel gegangen. In Asien notierte der Nikkei-Index am Mittwoch niedriger, der Shanghai-Composite lag 0,7 Prozent im Minus.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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