IDS Scheer gefragt Neuer Markt gemieden
10.07.2002, 20:30 UhrAm Neuen Markt war auch am Mittwoch kein Land in Sicht - es ging weiter deutlich abwärts. Eigene positive Impulse fehlten, sagten Händler. So wogen die schwachen US-Vorgaben doppelt schwer. Auch eine erfreuliche Prognose von IDS Scheer konnte die Stimmung am Gesamtmarkt nicht aufhellen. Der Nemax50 verlor 3,4 Prozent auf 551 Punkte, der Nemax-All-Share büßte 1,8 Prozent auf 610 Punkte ein.
Größter Gewinner im Nemax50 war das Software- und Beratungsunternehmen IDS Scheer - die Aktie machte 13,3 Prozent auf 7,15 Euro gut. Das Unternehmen hatte zuvor für das erste Halbjahr 2002 Zuwächse bei Umsatz und Gewinn gemeldet und zugleich seine Prognosen für das Gesamtjahr bekräftigt.
IDS Scheer war am Mittwoch allerdings einer der wenigen Lichtblicke. Aixtron verloren hingegen knapp 5 Prozent auf 10,11 Euro. Am Morgen war bekannt geworden, dass Morgan Stanley das Kursziel für die Aktie nur noch bei 13,20 Euro statt zuvor bei 16 Euro sieht. Ihre Empfehlung "Untergewichten" behielten die Analysten zudem bei. Zur Begründung hieß es, angesichts der schwachen Erwartungen für die Investitionen der Halbleiterindustrie werde das Ergebnis von Aixtron 2003 auf Vorjahresniveau bleiben, im Folgejahr werde es ein schwaches Wachstum geben.
Abschläge gab es auch bei MobilCom. Der Mobilfunk-Anbieter hat eine Stellungname zu einem Zeitungsbericht abgelehnt, wonach der neue Unternehmenschef Thorsten Grenz Investitionen in den Aufbau eigener Mobilfunknetze gestopp habe. Anleger befürchten, dass ein möglicher Investitionsstopp wohl zukünftige Geschäfte gefährden könnte, spekulierten Händlern. Die MobilCom-Aktie gab 4,4 Prozent auf 6,74 Euro nach.
Ohne Nachrichten gerieten auch Medigene und Pfeiffer Vacuum deutlich ins Minus. Medigene büßten 6,9 Prozent auf 5 Euro ein, Pfeiffer Vacuum ermäßigten sich um 7,7 Prozent auf 31,30 Euro. Händler vermuteten, Medigene leide immer noch unter dem Mitte Juni bekannt gegebenen Abbruch der Entwicklung für das Herzmedikament Etomoxir. Die Umsätze bei dem Titel seien jedoch unterdurchschnittlich. Pfeiffer sei dagegen bei hohen Umsätzen auf breiter Front verkauft worden, ohne dass es fundamentale Erklärungen dafür gebe.
Die Aktien DEAG konnten dagegen Zugewinne von knapp 11 Prozent auf 1,73 Euro verbuchen. Das Medienunternehmen teilte mit, man habe sich Finanzmittel von rund 40 Millionen Euro gesichert. Unter anderem hätte der Hauptaktionär und Chef des Unternehmens Peter Schwenkow, eine Prolongation des von ihm an die DEAG gewährte Darlehen von 7,5 Millionen Euro zugesagt. Dadurch erhöhe sich ein wenig der Spielraum des Unternehmens, so ein Händler.
Quelle: ntv.de