Wall-Street-Vorschau New York hofft auf Jobs
28.11.2010, 09:00 UhrVolle Kundenparkplätze und lange Schlangen an den Kassen der großen Einzelhandelsketten sorgen am US-Aktienmarkt für weihnachtliche Vorfreude. Wenn die Daten vom Arbeitsmarkt die Erwartungen bestätigen, steht der Wall Street eine starke Woche bevor.

Verkürzter Handel am "Black Friday": Am Tag nach "Thanksgiving" blieb in New York Zeit für Werbeauftritte, Kinderbesuche und allerlei Schabernack mit Filmfiguren wie den "Minions".
(Foto: Reuters)
Das Weihnachtsgeschäft der US-Einzelhändler und die europäische Schuldenkrise dürften in der neuen Woche das Geschehen an der Wall Street bestimmen.
Ersten Signalen aus der Branche zufolge sind die US-Verbraucher wieder in Kauflaune. Das traditionell mit dem "Thanksgiving"-Wochenende beginnende Feiertagsgeschäft lief gut an. Die Zeit zwischen dem "Black Friday", dem Tag nach "Thanksgiving", und den Weihnachtsfeiertagen ist in der Regel die mit Abstand umsatzstärkste Phase im Geschäftsjahr der Einzelhändler. Mittlerweile versuchen sich die großen Ketten mit Rabattaktionen zu überbieten.
Der starke Start ins Weihnachtsgeschäft könnte die Anleger risikofreudiger stimmen und ihre Konjunktursorgen dämpfen. Laut Analysten haben die Einzelhändler offenbar das richtige Preisniveau gefunden, um Kunden anzulocken und dennoch eine gute Marge zu erwirtschaften.
Positive Stimmung könnte der am Freitag erwartete Arbeitsmarktbericht für November verbreiten. Erste Hinweise liefert der Bericht der privaten Arbeitsagentur ADP am Mittwoch.
Nach Einschätzung von Experten sind in der weltgrößten Volkswirtschaft diesen Monat im Schnitt etwa 140.000 Arbeitsplätze entstanden.
Sollte sich diese Prognose bewahrheiten, wäre es ein weiteres Anzeichen für eine Erholung am Jobmarkt. Schon im Oktober war die Zahl der Neueinstellungen bei den Unternehmen so hoch wie seit April nicht mehr.
Als Haar in der Suppe könnten sich jedoch die Schuldenprobleme in Europa herausstellen. Investoren befürchten, dass nach Irland auch Portugal auf Dauer seine Finanzierungskosten nicht ohne EU-Hilfe in den Griff bekommt.
Die Probleme in Europa könnten die Aussichten an der Wall Street entweder indirekt über den Devisenmarkt oder direkt über den Bankensektor eintrüben.
Verschärft wird die Situation durch die anhaltende Debatte über eine Ausweitung des europäischen Rettungsschirms. Die Regierung in Lissabon und die EU-Kommission hatte am Freitag einen Zeitungsbericht, wonach andere Staaten auf einen Hilferuf dringen, ausdrücklich dementiert.
Quelle: ntv.de, rts