Banken, Apple und Steve Jobs New York schließt im Minus
06.06.2011, 22:45 UhrAn der Wall Street halten die Konjunktursorgen an: Zu Beginn der neuen Woche setzen die wichtigsten US-Indizes ihre Abwärtsbewegung fort. Vor allem Aktien aus dem Bankensektor verlieren. Beim US-Konzern Apple kommt nach der Präsentation der "iCloud" keine Begeisterung auf.
Die wirtschaftlichen Hiobsbotschaften der vergangenen Woche haben den US-Anlegern auch zu Beginn der neuen Woche Sorgen bereitet. Vor allem der enttäuschende Arbeitsmarktbericht vom Freitag wirkte an der Wall Street noch nach und die Furcht vor einem wirtschaftlichen Abschwung hielt an. "Es ist offenbar eine Fortsetzung der vorigen Woche, als Investoren realisierten, dass die Wirtschaft nicht so stark wächst wie zunächst erhofft", sagte der Vize-Präsident von USAA Investment Management, Wasif Latif. In dieser Woche stehen kaum marktbewegende Wirtschaftsdaten und Konzernbilanzen an. Doch gerade in diesem Vakuum könnten nervöse Anleger verstärkt Titel abstoßen und die Indizes weiter auf Talfahrt schicken, sagten Händler.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging mit Verlusten von 0,5 Prozent auf 12.090 Punkte aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500 gab 1,1 Prozent auf 1286 Zähler nach und markierte damit den niedrigsten Stand seit zwei Monaten. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq büßte ebenfalls 1,1 Prozent auf 2702 Stellen ein. Der in Frankfurt hatte mit Verlusten von 0,3 Prozent auf 7084 Punkten geschlossen.
Zwar gebe es im Moment keine große Nachfrage nach Aktien, doch nach den jüngsten Verlusten seien viele Kurse so attraktiv wie seit November nicht mehr, sagte Analyst Wayne Kaufman von John Thomas Financial. Dies könne dem Markt vor der nächsten Berichtssaison im Juli wieder Auftrieb verleihen. Insgesamt sei aber zunächst mit einem volatilen Handel zu rechnen.
Starke Verluste verzeichneten vor allem Bankwerte: Die Papiere von Bank of America gaben 4,0 Prozent nach, Citigroup-Aktien verloren knapp 4,5 Prozent und JPMorgan Chase büßten 2,5 Prozent ein. Ein Analyst begründete die Abschläge damit, dass es wegen der anhaltenden Probleme auf dem Immobilienmarkt unsicher sei, ob die Geldhäuser ihre Erholung fortsetzen könnten.
Mit einem Abschlag von 2,3 Prozent zählte die Baumarktkette Lowe's ebenfalls zu den Verlierern. Die Analysten von JPMorgan hatten das Unternehmen heruntergestuft. Auch hier wirken sich die Konjunkturdaten der Vorwoche aus: Hintergrund seien vor allem die sinkenden Hauspreise und die anhaltende Krise am Arbeitsmarkt, erklärte JPMorgan.
Im Mittelpunkt des Interesses stand Apple. Die Papiere verbilligten sich um 1,6 Prozent. Der Konzern kündigte auf seiner Entwickler-Konferenz an, künftig anzubieten und dabei auch das Speichern von Musik zu ermöglichen.
Für Mollstimmung sorgte nach Einschätzung von charttechnisch orientierten Beobachtern auch das Chartbild des S&P-500, nachdem der marktbreite Index unter sein Tief vom April auf das Niveau von Ende März abgetaucht ist. Nach dem Rutsch des S&P unter sein jüngstes Tief rechnen Börsianer mit steigendem Verkaufsdruck, der auch andere Indizes mitziehen dürfte.
Gerade in unsicheren Zeiten orientierten sich die Anleger an markanten Chartmarken, hieß es. Und die Verunsicherung sei nach dem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht vom Freitag deutlich spürbar. Er habe die Sorgen um das US-Wirtschaftswachstum noch verstärkt.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 950 Mio. Aktien den Besitzer. 617 Werte legten zu, 2395 gaben nach und 111 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,87 Mrd. Aktien 588 Titel im Plus, 2024 im Minus und 92 unverändert.
Quelle: ntv.de, dpa/rts