Marktberichte

Längste Kursrally seit zwei Jahren Nikkei auf Viermonatshoch

Asiens Anleger - und vor allem die in Tokio - lassen sich von der Euro-Schuldenkrise derzeit nicht verunsichern. Die Kauflaune hält an und lässt vor allem die Werte im Nikkei klettern. Der Index selbst profitiert auch.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Die asiatischen Aktienmärkte haben sich am Mittwoch trotz der Unsicherheiten über die Rettung Portugals gut behauptet. In Tokio legte der Nikkei-Index den siebten Tag in Folge zu - die längste Kursrally seit zwei Jahren - und erreichte ein Viermonatshoch. Die Herunterstufung Portugals spielte kaum eine Rolle an den Märkten. Als erste Agentur hatte Moody's die Bonitätsnote des schuldgeplagten Landes auf Ramschstatus gesenkt. Es gebe ein hohes Risiko, dass Portugal vor der Rückkehr an die Kapitalmärkte ein zweites Hilfspaket benötige, begründete Moody's den Schritt.

Der 225 Werte umfassende Leitindex Nikkei legte vor Handelsende einen Schlussspurt hin und durchbrach erneut die 10.000-Marke. Am Ende verbuchte der Nikkei in Tokio ein Plus von 1,1 Prozent und ging mit 10.082 Zählern aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix Index lag 0,96 Prozent höher bei 873 Zählern. In Taiwan, Singapur und Südkorea legten die Märkte ebenfalls zu. Dagegen ging es in Shanghai und Hongkong nach unten.

Sharp und Nintendo positiv

Von der Herabstufung Portugals ließen sich die Investoren kaum beeindrucken. "Es gibt seit einer Weile Sorgen über die europäische Wirtschaft, deshalb ist das nichts Neues", sagte Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities. Die nachlassende Sorge über das weltweite Wirtschaftswachstum gab den Märkten dagegen einen Schub.

Der japanische Elektronikkonzern Sharp legte knapp zwei Prozent zu, Toshiba schloss 1,4 Prozent im Plus. Die Aktien des Unterhaltungskonzerns Nintendo legten mehr als drei Prozent zu, nach Berichten über eine iPhone-Version des populären Pokemon-Spiels.

Moody's lässt Banken aufhorchen

Unter Druck kam dagegen der chinesische Bankensektor, nachdem Moody's am Tag zuvor berichtet hatte, die chinesischen Regionalregierungen seien deutlich höher verschuldet als bislang angenommen. Den Banken, die mit großen Summen bei den Behörden engagiert seien, könnten damit Milliardenverluste ins Haus stehen.

Zudem kündigte der Staatsfonds Temasek einen milliardenschweren Anteilsverkauf bei zwei chinesischen Banken an. Die Bank of China und die China Construction Bank gaben daraufhin über drei Prozent nach.

Quelle: ntv.de, rts

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