Marktberichte

Australien hofft auf Peking Nikkei geht in Deckung

Kleine Stimmungsaufheller am Arbeitsplatz: Auch in Hongkong können Händler nicht den ganzen Tag nur stur auf Zahlen starren.

Kleine Stimmungsaufheller am Arbeitsplatz: Auch in Hongkong können Händler nicht den ganzen Tag nur stur auf Zahlen starren.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Furcht vor neuen Krisensignalen aus Europa überschattet den Börsenhandel in Asien: In Tokio, Seoul und Shanghai reagieren Anleger im Vorfeld anstehender Anleihenauktionen verunsichert. In Sydney spekulieren Händler auf geldpolitische Impulse aus Peking.

Die Sorgen vor einer neuerlichen Ausweitung der Schuldenkrise in Europa hat die Anleger in Asien in die Zurückhaltung getrieben. Die Mehrheit der Handelsplätze in der Region zeigten sich im Vorfeld der anstehenden Anleiheauktionen in Spanien und Frankreich verunsichert. Am australischen Markt stützen indes Hoffnungen auf weitere geldpolitische Lockerungen in China die Kurse.

In Japan ging der Nikkei-225-Index 0,9 Prozent tiefer bei 9581 Punkten aus dem Handel. Der südkoreanische Leitindex Kospi fiel um 0,3 Prozent auf 1998 Punkte. Der Shanghai Composite gab 0,1 Prozent auf 2378 Punkte nach.

Gegen den allgemeinen Trend legte der S&P/ASX-200 um 0,6 Prozent auf 4376 Punkte zu. Händler verwiesen auf einen Bericht der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, demzufolge die chinesische Zentralbank über weitere Lockerungen der Mindestreserveanforderungen für Banken für steigende Liquidität am Markt sorgen und damit die Konjunktur ankurbeln wolle. Angesichts der engen Handelsbeziehungen zwischen Australien und China werde die Nachricht sehr positiv aufgenommen, hieß es.

Spanien im Rampenlicht

Trotz der Anfang der Woche recht passabel verlaufenen Kurzläuferauktion in dominiert in weiten Teilen Asiens erneut die Skepsis über die Refinanzierungsfähigkeit des Eurolandes. Der nächste und wichtigere Härtetest für das Vertrauen der Anleger steht bereits am Vormittag an. Dann will das unter einem schwachen Arbeitsmarkt und einem in der Krise steckenden Immobilienmarkt leidende Spanien Staatsanleihen mit Fälligkeiten 2014 und 2022 versteigern. Die große Frage sei, ob sich das Land dauerhaft selbst am Kapitalmarkt finanzieren könne oder ob früher oder später ein Rettungspaket fällig werde, hieß es von Analysten.

"Angesichts der schlechten Ergebnisse bei der vorangegangenen Auktion spanischer Langläufer am 4. April dürfte die Vorsicht im Vorfeld der heutigen Platzierung deutlich ansteigen", erwartete Sue Trinh von der Royal Bank of Canada in Hong Kong. Neben Spanien kommt am Berichtstag auch das im Präsidentschaftswahlkampf steckende Frankreich mit langlaufenden Anleihen auf den Markt.

Hightech-Aktien unter Beobachtung

Technologiewerte zeigen sich in der gesamten Region mit Abschlägen, belastet von Kursabschlägen bei an der Wall Street. Die Anleger hätten sich zunehmend auf die wenigen negativen Aspekte in den Quartalsberichten der beiden US-Technologieriesen eingeschossen, heißt es im Handel. LG Electronics gaben in Seoul um 2,6 Prozent nach, Tokyo Electron verloren 1 Prozent, während Hon Hai in Taipeh 1,4 Pozent leichter notierten.

In Shanghai waren Automobilwerte stark gesucht, nachdem Chinas Regierung am Vortag angekündigt hatte, die finanzielle Unterstützung und die Infrastruktur für Elektroautos und Hybridfahrzeuge erhöhen zu wollen. Dongfeng Automobile verteuern sich um 2 Prozent, Great Wall Motor um 2,1 Prozent.

Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro zum US-Dollar kaum verändert bei rund 1,31. Viele Anleger seien im Vorfeld der anstehenden Anleiheauktionen an die Seitenlinie getreten, heißt es. Der Australische Dollar legt mit den Spekulationen um geldpolitische Lockerungen in China auf 1,0389 US-Dollar zu. Vor dem Bericht der Nachrichtenagentur kostete der "Aussie" noch 1,0355 US-Dollar.

Quelle: ntv.de, DJ

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