"Das Boot wackelt" Nikkei gerät ins Schwanken
06.06.2013, 08:45 Uhr
Regierungschef in Tokio: Premier Shinzo Abe erklärt den Japanern seine neuen wirtschaftspolitischen Ansätze.
(Foto: REUTERS)
Unruhige Zeiten an der Tokioter Börse: Nach den schweren Kursverlusten des Vortages erleben Investoren in Japan ein Wechselbad der Gefühle. Der japanische Leitindex fällt unter die Marke von 13.000 Punkten. Aktien von Fukushima-Betreiber Tepco rutschen kräftig ab.
Der Tokioter Aktienmarkt findet im Verlauf keine Richtung: Die anhaltende Unsicherheit der Anleger schickt den Nikkei auf Berg- und Talfahrt. Nach einem frühen Absturz unter die Marke von 13.000 Punkten kletterte der Leitindex im Handelsverlauf um mehr als 300 Zähler, um doch wieder ins Minus zu rutschen.
Der Nikkei ging mit einem Minus von knapp 0,9 Prozent bei 12.904 Punkten aus dem Handel und schloss damit erstmals seit zwei Monaten unter der psychologisch wichtigen Marke von 13.000 Zählern. Der breit gefasste MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans lag mehr als ein Prozent im Minus und markierte damit ein Sechs-Monats-Tief. Auch die Börsen in Taiwan, Südkorea, Singapur, Australien, Shanghai und Hongkong verbuchten Verluste.
"Alle stürzen sich gleichzeitig auf die andere Seite des Boots und das Boot wackelt hin und her", bemühte sich ein Händler mit Blick auf die hohe Volatilität am Tokioter Markt um einen bildhaften Vergleich. Unsicherheit herrscht bei den Investoren unter anderem über die weiteren Wachstumsaussichten in China und den weiteren geldpolitischen Kurs in den USA. Auch wegen des anhaltend billigen Geldes haben die Aktienmärkte zuletzt weltweit Rekordstände erklommen.
Unter den Verlierern in Japan waren erneut Exportwerte: Der Kurs von Toyota gab 1,6 Prozent nach, die Papiere von Nissan verbilligten sich sogar um 2,6 Prozent. Mit den Aktien des Atomkraftwerkbetreibers Tepco ging es sogar 7,4 Prozent in den Keller, nachdem aus dem Katastrophenreaktor Fukushima noch mehr radioaktives Wasser ausgetreten war.
Am Vortag war der japanische Aktienmarkt um fast 4 Prozent eingebrochen, weil sich die meisten Anleger von der Rede des japanischen Regierungschefs Shinzo Abe über das weitere Wachstumsprogramm mehr erhofft hatten.
Quelle: ntv.de, mmo/rts