Marktberichte

Gute Laune an Asiens Börsen Nikkei gewinnt deutlich

(Foto: REUTERS)

Die japanische Notenbank sorgt mit ihrer geldpolitischen Lockerung für deutliche Kursgewinne am Tokioter Aktienmarkt. Auch für die übrigen asiatischen Börsen geht es nach oben. Investoren blicken nach Griechenland und warten auf die Zusicherung der großen Parteien, das vereinbarte Sparpaket auch umzusetzen.

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Die Börse in Tokio hat das stärkste Tagesplus seit November eingefahren und den Nikkei auf dem höchsten Stand seit August 2011 schließen lassen. Händler führten das vor allem auf die am Vortag erfolgte überraschende Lockerung der japanischen Geldpolitik und die damit verbundenen Erwartungen eines sich abschwächenden Yen zurück.

Aber auch die festen Nachbarbörsen hätten für positive Impulse gesorgt, ebenso wie günstige technische Signale nach dem Durchbruch des Nikkei durch die 200-Tage-Durchschnittslinie nach oben, hieß es. Der Nikkei-225 gewann 2,3 Prozent auf 9260 Punkte. Der Topix stieg um 2,1 Prozent auf 803 Zähler.

Die japanische Notenbank hatte bereits am Dienstag ihre geldpolitischen Zügel noch einmal überraschend gelockert und angekündigt, im Kampf gegen die Deflation ihren Anleihekauf nochmals um knapp 100 Milliarden Euro aufzustocken. Damit soll die Finanzierung von Staat und Unternehmen weiter erleichtert werden. Zudem setzte die Notenbank ein Inflationsziel von einem Prozent und signalisierte damit deutlicher als bisher, dass sie den Kreislauf aus fallenden Preisen und stockenden Investitionen durchbrechen will. Die Aktion der Notenbank tue dem Markt gut, sagte Analyst Yasuo Sakuma. In den nächsten Monaten sei sogar damit zu rechnen, dass der Nikkei die Marke von 10.000 Punkten knacken werde.

US-Dollar / Yen
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Als weitere stimmungshebende Faktoren wurden Hoffnungen auf bessere Unternehmensgewinne und die Entspannung in der Euro-Schuldenkrise genannt. "Der schwächere Yen hilft den Exporteuren wie den Automobilherstellern, während gleichzeitig die Hoffnung auf weitere geldpolitische Lockerungen zyklische Aktien wie Immobilien- und Finanzwerte beflügelt", sagte Marktstratege Masashi Akutsu von SMBC Nikko Securities.

Trotz der starken Einzelkursbewegungen sollte das Momentum aber nicht überbewertet werden, warnte Fondsmanager Naoteru Teraoka von Chuo Mitsui Asset Management. Das derzeitige niedrigere Yen-Niveau zum Dollar dürfte die finanzielle Situation einzelner Unternehmen nicht wesentlich verbessern. Wichtig sei ein nachhaltiger Anstieg des Dollar auf über 80 Yen, um langfristig optimistischer für die Exportbranchen zu werden.

Der billigere Yen schob vor allem Exportwerte an. Toyota gewannen 4,6 Prozent, Honda 3,3 Prozent, Sony 5,7 Prozent und Komatsu 5,3 Prozent an Wert.

Auch Finanz- und Immobilienwerte waren gesucht. Mitsui Fudosan verteuerten sich um 4,7 Prozent, Nomura Holdings um 5,4 Prozent und Mitsubishi UFJ FG um 4,1 Prozent.

Unter den Einzelwerten war indessen Elpida Memory das Thema des Tages. Die Aktie des einzigen japanischen DRAM-Chipherstellers brach um 14,4 Prozent ein, nachdem sie zwischenzeitlich sogar das für einen Handelstag maximal zulässige Minus von 21 Prozent erreicht hatte. Der Konzern hatte am Dienstag davor gewarnt hatte, wegen Geldmangels womöglich bald den Geschäftsbetrieb einstellen zu müssen.

Quelle: ntv.de, jga/DJ/rts

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