US-Daten und das "Dritte Plenum" Nikkei jubelt, Shanghai wartet
11.11.2013, 09:15 Uhr
Honda-Anleger profitieren zu Wochenbeginn von starken US-Arbeitsmarktdaten. Der Export könnte ins Rollen kommen, so die Gedanken der Marktteilnehmer.
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Der unerwartet deutliche Stellenaufbau in den USA lässt die Anleger in Tokio auf eine erstarkte Weltkonjunktur hoffen. Das lässt die Exportwerte klettern. Allerdings gibt es auch warnende Stimmen. Am chinesischen Aktienmarkt gilt: Aufgepasst!
Der Wochenstart an den ostasiatischen Börsen ist durchwachsen ausgefallen: Während sich die Tokioter Börse deutlich fester präsentierte, gestaltete sich das Geschäft in China beispielsweise schwierig. Der japanisch Leitindex Nikkei schloss 1,3 Prozent fester bei 14.269 Punkten, der breiter gefasste Topix legte 0,8 Prozent auf 1185 Zähler zu. "Die Investoren warten auf die Quartalsergebnisse der großen Banken im Wochenverlauf, die Aufschluss über die konjunkturelle Verfassung geben dürften", so ein Händler.
Kurstreiber zu Wochenbeginn waren die jüngsten Daten vom US-Arbeitsmarkt. Sie sorgten Marktteilnehmern zufolge für gute Stimmung. Ein unerwartet kräftiger Stellenaufbau befeuerte die Hoffnung auf eine zügige Erholung der weltgrößten Volkswirtschaft. Allerdings gab es auch Marktteilnehmer, die die Stimmung durch die Daten getrübt sahen. Sie vermuteten, dass die US-Notenbank möglicherweise doch noch im laufenden Jahr die geldpolitischen Zügel wieder etwas anziehen könnte.
Exportwerte profitieren
Zu den größten Gewinnern zählten nach dem jüngsten Rückgang des Yen Exportwerte wie Honda mit einem Kursplus von 1,7 Prozent sowie Chipwerte wie Tokyo Electron mit einem Anstieg von 2,5 Prozent und Advantest mit 2,7 Prozent
"Die Investoren sind erleichtert, dass die wirtschaftliche Erholung in den USA auf dem Weg ist", erklärte Tsuyoshi Nomaguchi von Daiwa Securities. "In dieser Woche dürften Äußerungen von Vertretern der US-Notenbank Fed die Kurse bestimmen, darunter von der wahrscheinlichen Bernanke-Nachfolgerin Janet Yellen."
Chinas "Drittes Plenum"
In Shanghai und Hongkong zeigten sich die Aktienkurse gemessen an den Indizes kaum bewegt. In China sorgte der noch bis Dienstag dauernde Parteitag der Kommunistischen Partei, das "Dritte Plenum", für Zurückhaltung. Reformorientierte Politiker könnten dort marktfreundliche Schritte etwa zur Liberalisierung der Zinsbildung und des Devisenhandels oder zu einer Landreform einleiten. Derlei Reformen könnten zumindest auf kurze Sicht die Ergebnisse einiger Unternehmen schmälern, so die Befürchtung an den Finanzmärkten.
Positive ausgefallene chinesische Konjunkturdaten vom Wochenende spielten derweil keine Rolle. So kletterte die Industrieproduktion im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 10,3 Prozent, etwas stärker als erwartet. Die chinesische Jahresteuerung stieg um 3,2 Prozent, blieb damit aber unter der Prognose von Volkswirten und zudem unterhalb der von der chinesischen Regierung als Obergrenze genannten Rate von 3,5 Prozent.
An der Börse auf den Philippinen ging es vor dem Hintergrund des verheerenden Taifuns "Haiyan" um 1,8 Prozent nach unten. Der Taifun hat nach Angaben der philippinischen Behörden vermutlich allein in der Provinz Leyte mindestens 10.000 Menschen in den Tod gerissen und eine Schneise der Verwüstung hinterlassen.
Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts/DJ