Blick nach vorn, nicht nach unten Nikkei knapst an der 9000
13.02.2012, 08:43 Uhr
(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Griechenland, Griechenland, Griechenland: An Asiens Aktienmärkten ist das Athener Sparpaket auch ein Thema - aber nicht das einzige. In Japan bewegen auch die enttäuschenden BIP-Zahlen. Dennoch schafft der Leitindex ein deutliches Plus.
Die asiatischen Aktienmärkte sind dank der Verabschiedung eines neuen Sparpaketes in Griechenland mit Erleichterung in die neue Handelswoche gestartet. Allerdings hielten sich die Aufschläge am Montag in Grenzen. Händler sagten, die Entwicklung sei bereits weitgehend eingepreist gewesen.
In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,58 Prozent fester bei 8999 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg 0,34 Prozent auf 781 Punkte. Die jüngste Lust auch auf risikoreiche Käufe habe unterstellt, dass ein unkontrollierter Zahlungsausfall in Griechenland vermieden werden könne, sagte Junya Tanase von JP Morgan Chase in Tokio. Der Beschluss des Parlaments bestätige nun, dass diese Annahme weiter gelte.
Das griechische Parlament verabschiedete am Sonntagabend das umstrittene Sparpaket im Volumen von weiteren mehr als 3 Mrd. Euro. Vor dem Gebäude kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei. Die Entscheidung des Parlaments ebnet den Weg dafür, nun auch die anderen Teile der Lösung wie den Beitrag privater Gläubiger und weitere Hilfen von EU und IWF unter Dach und Fach zu bringen. Die Euro-Finanzminister sollen sich noch in dieser Woche treffen, um über die Freigabe des neuen 130 Mrd. Euro schweren Rettungspakets für Athen zu beraten.
"Der Knackpunkt ist nicht das Wachstum"
In Tokio steckten die Händler die schwachen Konjunkturdaten der heimischen Wirtschaft weg und richteten den Blick nach vorne: "Der Knackpunkt ist nicht das Wachstum in diesem oder im vergangenen Quartal, sondern die Entwicklung im nächsten Fiskaljahr ab April", sagte Shoji Hirakawa von der UBS. Das japanische Bruttoinlandsprodukt ist im Quartal zum Jahresende wieder geschrumpft. Die drittgrößte Volkswirtschaft hatte sich erst im Quartal davor aus ihrer Rezession nach der Finanzkrise herausgekämpft.
Unter den Einzelwerten ragten vor allem die Softbank und der Roboter-Hersteller Fanuc hervor. Die Aktien der Softbank legten um mehr als 3 Prozent zu. Das Haus ist einem Medienbericht zufolge der Favorit für den Zuschlag einer Hochfrequenz, um die sich derzeit vier Mobilfunkanbieter bewerben. Fanuc-Aktien verteuerten sich um gut 2 Prozent. Der Konzern will ein weiteres Werk in der Nähe von Tokio bauen, um die Nachfrage nach Smartphone-Teilen zu stillen.
Auch an den Aktienmärkten in Südkorea, Taipeh und Singapur legten die Kurse überwiegend zu. In Hongkong lag der Index ebenfalls im Plus, während derjenige in Shanghai verlor.
Quelle: ntv.de, rts