Die Konjunktur! Nikkei lässt sich hängen
20.07.2012, 11:20 Uhr
(Foto: AP)
Schwache Wachstumssignale aus den USA versalzen den asiatischen Märkten zum Wochenausklang die Suppe. Bei manchen Einzeititeln sorgen jedoch Quartalszahlen von US-Konzernen für steigende Kurse.
Enttäuschende US-Konjunkturdaten haben die Stimmung an den asiatischen Börsen zum Wochenschluss gedämpft. Die Sorge um die Entwicklung der größten Volkswirtschaft drängte eine Reihe ermutigender Unternehmensberichte aus den USA in den Hintergrund, wie ein Händler in Tokio sagte. Die wöchentlichen Arbeitsmarktzahlen sowie Daten zur Industrie und dem Immobilienmarkt kamen bei den Anlegern nicht gut an.
In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,4 Prozent tiefer mit knapp 8670 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gab sogar um 1,8 Prozent nach auf 734 Zähler.
Zu den Verlierern zählten Pharma- und Elektroniktitel. Gegen den Trend legten die Aktien des Chipherstellers Toshiba um 1,1 Prozent zu. Der US-Rivale Sandisk hatte mit seinen Geschäftszahlen die Erwartungen übertroffen. Kursverluste gab es dagegen beim Bankhaus Mitsubishi UFJ, die 3,4 Prozent abrutschten. Das Geldinstitut ist an der US-Großbank Morgan Stanley beteiligt, die einen Einnahmerückgang mitgeteilt hatte.
Weniger stark bergab ging es an anderen asiatischen Handelsplätzen. Der MSCI-Index für Aktien der Asien-Pazifik-Region mit Ausnahme Japans verlor 0,2 Prozent. Für die gesamte Handelswoche zogen Börsianer jedoch ein positives Fazit - dank der robusten US-Unternehmensbilanzen. "Wir hatten eine ziemlich gute Woche für Aktien", sagte Christian Keilland, Handelschef bei BTIG in Hongkong.
Auch in Seoul warfen Gewinnmitnahmen die Kurse zurück, zwischenzeitliche Aufschläge verpufften. Der Kospi beendete den Handel unverändert. In China tauchte der Shanghai-Composite um 0,7 Prozent ab, nachdem die Regierung ihre Bereitschaft zur Regulierung des Immobilienmarktes bekräftigt hatte. Auch die Sorgen über eine schwache Berichtssaison wurden als Gründe für die Verluste genannt. "Der Verkaufsdruck hat nach den scharfen Verlusten in den vergangenen Monaten sicherlich nachgelassen. Aber die Wirtschaft lahmt und in China hält die Regierung den Häusermarkt weiter an der Kandare. Kurzfristig spricht deshalb wenig für steigende Kurse", fasste Analyst Zhang Yanbin von Zheshang Securities das Sentiment zusammen.
Quelle: ntv.de, nne/rts/DJ