Sinkender Ölpreis stimmt freundlich Nikkei schließt im Plus
09.03.2011, 10:30 UhrDie Kurse an der Börse in Tokio beenden den Handel mit einer etwas festeren Tendenz, aber deutlich unter ihren Tageshochs. Der leichte Rückgang des Ölpreises stützt das Sentiment. Neben der Lage im Nahen Osten rücken aber auch die Schuldenprobleme Europas wieder in den Vordergrund.
Ein leichter Rückgang des Ölpreises hat viele Anleger in Fernost optimistisch gestimmt. Sie griffen an den meisten Märkten wieder zu und folgten damit guten Vorgaben aus New York. Allerdings hielt die nervöse Stimmung wegen der Unruhen in der arabischen Welt an. Nach wie vor gab es Befürchtungen, dass das Ölangebot durch die Umwälzungen zurückgehen könnte, damit die Preise weiter anziehen und die Konjunkturerholung abgewürgt wird.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index stieg 0,6 Prozent auf 10.589 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index kletterte 0,5 Prozent auf 944 Stellen. Auch die Börsen in Taiwan, Hongkong, Shanghai und Seoul verbuchten Gewinne. Die Börse in Singapur lag dagegen im Minus.
"Der Ölpreis steigt nicht mehr weiter, aber er hat sich noch nicht wirklich auf ein Niveau zurückgezogen, das aggressive Käufe bei riskanten Anlagen erlaubt, so bleiben die Investoren weiter nervös", sagte der Geschäftsführer von Nikko Cordial Securities, Hiroichi Nishi. Die Aussicht auf eine Ausweitung der Ölproduktion durch die in der Opec zusammengeschlossenen Förderländer ließ den Preis für US-Öl zur Lieferung im April auf 104,63 US-Dollar sinken. Ein Fass Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um fast 50 Cent auf 112,60 US-Dollar.
Neben der Lage im Nahen Osten traten auch die Schuldenprobleme Europas wieder in den Vordergrund, nachdem die Ratingagentur Moody´s zum Wochenauftakt deutliche Zweifel an der langfristigen Zahlungsfähigkeit Griechenlands angemeldet und ihre Bonitätsnote um drei Stufen gesenkt hatte. Die Anleger zeigten sich nicht überzeugt, dass auf dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone am Freitag in Brüssel eine Lösung für die Schuldenkrise gefunden wird. Der Euro gab weiter auf 1,3881 US-Dollar nach.
Aktien von Toyota stiegen in Tokio um 0,4 Prozent. Der weltgrößte Autobauer wollte nach Börsenschluss seine Geschäftsstrategie für die kommenden zehn Jahre vorstellen. Dabei wird der Volkswagen-Rivale Kreisen zufolge ankündigen, seinen operativen Gewinn binnen zwei bis drei Jahren mindestens zu verdoppeln.
Die Aktien der Fluggesellschaften profitierten von einem leichten Rückgang des Ölpreises.So gewannen All Nippon Airways 0,7 Prozent.
Yaskawa Electric, Dainippon Screen Manufacturing und Dai-ichi Life Insurance waren ebenfalls gesucht. Die drei Titel werden mit Wirkung Ende März in den Nikkei 225 Stock Average aufgenommen. Yaskawa Electric legten 2,6 Prozent zu, Dainippon Screen Manufacturing 4,6 Prozent und Dai-ichi Life Insurance 1,3 Prozent.
Bridgestone gewannen nach einer positiven Studie der Citigroup zum Reifensektor 2 Prozent.
Gewinne in Seoul
Der leichte Rückgang des Ölpreises sorgte zur Wochenmitte an der Börse in Seoul für eine etwas festere Tendenz. Der Kospi stieg 0,3 Prozent auf 2001 Punkte, nachdem er im Verlauf schon bis auf 2017 Punkte gestiegen war. Analysten sehen einen Widerstand bei 2037 Punkten.
Gesucht waren vor allem die Aktien der Fluggesellschaften. Korean Air Lines gewannen 1 Prozent und Asiana Airlines rückten um 1,5 Prozent vor. Auch einige Bankenwerte zeigten sich mit Gewinnen. Hier stützen Spekulationen um eine mögliche Zinserhöhung durch die koreanische Notenbank, sagte ein Händler. Woori Finance verteuerten sich um 3,5 Prozent und Shinhan Financial um 1,2 Prozent.
Sorgen bezüglich der Ergebnisse für das erste Quartal belasteten dagegen die Technologiewerte. Samsung Electronics gaben 1 Prozent ab und LG Electronics verloren 2,2 Prozent.
Chinas Börsen im Plus
Die Börse in Shanghai ging auf dem höchsten Stand seit rund vier Monaten aus dem Handel. Vor allem die Aktien von Eisenbahnherstellern haben sich dabei mit Aufschlägen gezeigt. So legte der Shanghai-Composite-Index um 0,1 Prozent auf 3002 Zähler zu.
In Hongkong sorgten positive Vorgaben von Wall Street und gute Unternehmensergebnisse für steigende Kurse. Der Hang-Seng-Index gewann 0,4 Prozent auf 23.810 Punkte.
Mit einer Konsolidierung um die Marke von 3000 Punkten rechnen Marktbeobachter in Shanghai für den Leitindex in den kommenden Tagen. Viele Anleger dürften sich zunächst zurückhalten und abwarten, ob es zu weiteren geldpolitischen Maßnahmen durch die chinesische Notenbank kommt. So werde mit Spannung auf die Bekanntgabe der Verbraucherpreise für Februar am Freitag gewartet. Der Anstieg soll unter dem Wert aus dem Januar von 4,9 Prozent liegen. Allerdings deutet der weiter hohe Ölpreis darauf hin, dass der Inflationsdruck hoch bleiben dürfte.
Bei den Sektoren waren vor allem die Hersteller von Eisenbahnfahrzeugen stark gesucht. Hier sei es nach den jüngsten Abgaben zu verstärkten Gelegenheitskäufen gekommen, hieß es zur Begründung. Die Aktien des Sektors hatten zuletzt im Zuge der Entlassung des Eisenbahnministers und der Befürchtung einer möglichen Senkung der Investitionen für diesen Bereich deutlich nachgegeben. Jinxi Axle stiegen 7,2 Prozent, China CNR verzeichneten ein Plus von 2,9 Prozent und CSR gewannen 2,8 Prozent.
Quelle: ntv.de, rts/DJ