Marktberichte

"Yen essen Gewinne auf" Nikkei schmiert ab

Der Yen zieht dem Dollar das Fell über die Ohren. Erst recht nach den wieder geplanten Hilfsmaßnahmen der Fed für die US-Konjunktur. Leidtragende sind die japanischen Exportunternehmen, wie die deutlichen Nikkei-Abgaben beweisen.

Kurse im Abwärtssog an der tokio Stock exchange (Archivbild)

Kurse im Abwärtssog an der tokio Stock exchange (Archivbild)

(Foto: REUTERS)

Die asiatischen Aktienmärkte haben mit Kursverlusten auf den Beschluss der US-Notenbank für weitere Konjunkturmaßnahmen reagiert. Die Fed-Ankündigung ließ den Yen zum Dollar ansteigen, was vor allem japanische Exportwerte wie Sony und Canon belastete.

Der Nikkei-Index der 225 führenden Werte ging mit einem Minus von 2,7 Prozent bei 9292 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 2,4 Prozent auf 834 Zähler. Auch die Aktienmärkte in Taiwan, Südkorea, Shanghai, Hongkong und Singapur gaben nach.

"Yen essen Gewinne auf“

Die Investoren machen sich Sorgen, dass der steigende Yen die Unternehmensgewinne schmälern könnte", sagte Analyst Masaru Hamasaki von Toyota Asset Management. "Obwohl die Quartalszahlen in Japan zuletzt recht gut ausgefallen sind, nehmen die Sorgen über die weitere Geschäftsentwicklung zu." Die Stimmung dürfte auch in den kommenden Wochen eher von Verlusten geprägt sein. In Tokio gaben Canon- und Honda-Aktien mehr als drei Prozent nach, Sony-Papiere verbilligten sich um mehr als zwei Prozent.

Beim größten japanischen Mobilfunkanbieter NTT DoCoMo hielten sich die Verluste dagegen in Grenzen: Die indische "Economic Times" berichtete, NTT DoCoMo wolle seinen Anteil an der indischen Tata Teleservices von 26 auf 35 bis 40 Prozent erhöhen und dafür 1 Mrd. Dollar investieren. Die Papiere von NTT DoCoMo gaben 0,6 Prozent ab und schnitten damit deutlich besser ab als der Gesamtmarkt.

Fed: Flüssiges Geld reinvestieren

Die Fed hatte nach einer Sitzung ihres Offenmarktausschusses am Dienstag angekündigt, den Umfang der bisherigen Unterstützung nicht wie geplant zurückzufahren. Vielmehr werde durch die Fälligkeit bereits gekaufter Wertpapiere flüssig werdendes Geld wieder reinvestiert und damit neue Staatsanleihen erworben. Ihren Leitzins beließen die Notenbanker um Fed-Chef Ben Bernanke wie erwartet bei 0 bis 0,25 Prozent.

Bei den Devisen verteuerte sich der Yen zur US-Währung um 0,1 Prozent, ein Dollar kostete 85,24 Yen. Damit bewegte sich der Dollar in der Nähe eines 15-Jahres-Tiefs zum Yen. Der Euro verlor im fernöstlichen Handel ebenfalls an Wert: Die Gemeinschaftswährung fiel auf 1,3094 Dollar von 1,3177 Dollar im späten New Yorker Dienstagshandel. Analysten zufolge könnte der Euro aber nach der jüngsten Fed-Ankündigung von weiteren Maßnahmen zur Ankurbelung der US-Konjunktur bald wieder an Wert zulegen.

Quelle: ntv.de, rts

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