Asien-Börsen uneinheitlich Nikkei wieder auf Rally-Kurs
14.03.2013, 08:00 Uhr
Ein Subaru zu besten Rallyezeiten: Der Nikkei könnte ebenfalls weder zum Sprung ansetzen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
In Japan finden die Anleger nach zwei Tagen mit Verlusten die Kauflaune wieder. Die Kurse klettern, der Nikkei zieht an und Exportwerte sind gefragt. In China stehen dagegen Immobilienwerte im Blick - aus einem ganz bestimmten Grund.
Die Tokioter Börse präsentiert nach zwei Verlusttagen am Donnerstag wieder steigende Kurse. Positive Impulse lieferte Händlern zufolge die Bestätigung des designierten Notenbank-Chefs Haruhiko Kuroda durch das japanische Unterhaus. Eine Abstimmung in der zweiten Parlamentskammer stand für Freitag an. Kuroda gilt als Anhänger einer lockeren Geldpolitik.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss mit 1,2 Prozent im Plus bei 12.381 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index rückte um 0,7 Prozent auf 1038 Zähler vor. In Kauflaune seien insbesondere die ausländischen Investoren gewesen, sagte ein Händler in Tokio.
Bei den Einzelwerten gaben die Aktien von Nintendo 2,8 Prozent nach. Händler führten die Abschläge auf ein Urteil eines US-Gerichts zurück. Der Hersteller von Videospielen und Spielkonsolen muss demnach wegen Patentverletzungen 30 Mio. Dollar Schadenersatz leisten. Gewinne verzeichneten hingegen Exportwerte wie Toyota und Canon.
An den übrigen asiatischen Börsen bot sich ein uneinheitliches Bild. Die Börse in Südkorea schloss 0,1 Prozent im Plus. In Taiwan tendierte der Leitindex 0,6 Prozent im Minus. Auch in Hongkong wurden Verluste verzeichnet. In Fernost hätten am Donnerstag regionale Faktoren eine große Rolle gespielt. Die Anleger blickten mit Spannung auf die Konjunkturentwicklung in China. Auch der Konflikt zwischen den beiden koreanischen Staaten werde aufmerksam verfolgt.
Inflation beschäftigt China
Der chinesische Notenbankchef Zhou Xiaochuan zeigte sich besorgt über die Teuerungsrate in China. Die People's Bank of China sei alarmiert und werde geeignete Maßnahmen zur Stabilisierung des Preisniveaus ergreifen. "Wenn wir das Geldmengen-Wachstum (M2) auf einem angemessenen Niveau halten können, sollte es keine plötzliche Beschleunigung der Inflation geben", sagte er. Im Februar war die Inflationsrate um 1,2 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent gestiegen. Damit hatten sich die Preise so stark erhöht wie seit vergangenem April nicht mehr.
In Hongkong standen vor allem Immobilienwerte unter Abgabedruck. Mit HSBC und Standard Chartered haben die zwei größten Hypothekenbanken der Stadt die Kosten für Hypotheken erhöht. Zusätzlich drückte ein Bericht der staatlichen Zeitung "China Securities Journal" auf die Stimmung. Das Blatt hatte über die mögliche Einführung von zusätzlichen Immobiliensteuern berichtet. Die Aktien von Cheung Kong gaben daraufhin 2,7 Prozent ab und Sun Hung Kai Properties sanken sogar um 3,7 Prozent.
In Shanghai ging es dagegen leicht bergauf. Jedoch ist der Shanghai-Composite, der zuvor fünf Tage in Folge mit Verlusten geschlossen hatte, anscheinend noch nicht über den Berg. Unverändert lasteten Zweifel an der Erholung der chinesischen Konjunktur auf der Stimmung. Zudem signalisierte die chinesische Notenbank, dem Markt die vierte Woche in Folge Liquidität zu entziehen.
In Australien drücken steigende Kupfer- und Eisenpreise vor allem Minenaktien ins Minus: Die Papiere von Rio Tinto verloren 2,1 Prozent und Fortescue Metals Group sanken sogar um 5,6 Prozent. Der Leitindex an der Börse Sydney gibt um 1,2 Prozent nach. Positive Konjunkturmeldungen gehen unter. Im Februar hatten Unternehmen in Australien 71.000 neue Jobs geschaffen und damit die Erwartungen deutlich übertroffen. Analysten hatten lediglich einen Zuwachs von 10.000 Stellen erwartet.
An der Wall Street hatten sich auch am Mittwoch die Optimisten durchgesetzt. Gestützt von starken Einzelhandelsdaten schlossen die US-Aktienmärkte knapp im Plus.
Quelle: ntv.de, rts/dpa