Marktberichte

Japans Herabstufung belastet Nikkei zieht sich zurück

Die Senkung der japanischen Bonität durch die Ratingagentur Moody's setzt in Tokio vor allen Dingen den Finanzwerten zu. Die guten Vorgaben aus den USA spielen im Handel nur eine untergeordnete Rolle. Die jüngste Kurserholung in Japan versandet damit.

Ernüchterung in Tokio.

Ernüchterung in Tokio.

(Foto: REUTERS)

Trotz positiver Vorgaben aus den USA sind die asiatischen Aktienmärkte am Mittwoch wieder ins Minus gerutscht. Konjunktursorgen gewannen die Oberhand. Die Herabstufung der japanischen Bonität durch die Ratingagentur Moody's brachte vor allem Finanzwerte unter Druck. Einige ausländische Anleger nahmen daraufhin Gewinne mit.        

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,1 Prozent schwächer bei 8639 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gab ebenfalls um 1,1 Prozent nach, auf 742 Punkte. Auch an den anderen Fernost-Börsen gerieten die Kurse unter Druck. Die Märkte in Seoul und in Hongkong büßten je mehr als ein Prozent ein. Der chinesische Leitindex in Shanghai lag 0,5 Prozent tiefer. Die australische Börse verzeichnete ein Minus von 0,1 Prozent.       

Damit versandete die jüngste Kurserholung in Asien, bei der Händler auf weitere Konjunkturhilfen der US-Notenbank bei einer Konferenz am kommenden Wochenende setzten. "Der Markt sieht die wirtschaftlichen Aussichten zunehmend pessimistisch", sagte Volkswirt Bricklin Dwyer von BNP Paribas. "Aus den USA kommen immer mehr Daten, die auf einen Abschwung der Industrie deuten."

In Tokio gerieten nach der Herabstufung der japanischen Kreditwürdigkeit vor allem die Aktienkurse von Banken unter Druck. Die Papiere der Sumitomo Mitsui Financial Group sanken um 1,8 Prozent. Die Titel des Rivalen Mitsubishi UFJ Financial Group fielen um fast drei Prozent.

Der Topix-Banken-Index verlor 1,3 Prozent. Moody's stufte die Kreditwürdigkeit Japans um eine Note auf Aa3 herab und begründete den Schritt mit dem großen Haushaltsdefizit, der Anhäufung von Schulden seit der Rezession 2009 und der politischen Schwierigkeiten wegen der zahlreichen Regierungswechsel in den vergangenen Jahren. Das Jahrhundert-Erdbeben und die Atomkatastrophe von Fukushima hätten die Wirtschaftsprobleme noch einmal verschärft. Den Ausblick für Japan beließ Moody's aber auf stabil. Die Agentur hatte die Herabstufung im Mai angedroht. Standard & Poor's hatte Japan bereits im Januar heruntergestuft. 

Der weiterhin starke Yen belastete erneut die Exportwerte. Die Aktien von Sony verloren 2,9 Prozent. Die Papiere von Toyota gaben 1,6 Prozent nach.

Quelle: ntv.de, rts

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