Marktberichte

Gold wieder teurer Ölpreis fällt

Spekulationen auf eine Straffung der chinesischen Geldpolitik belasten den Rohstoffmarkt. Zudem drückte der Dollar auf den Ölpreis.

Ölförderung in der Nähe von Havanna.

Ölförderung in der Nähe von Havanna.

(Foto: REUTERS)

Ein höherer Dollar hat den Ölpreis gedrückt. Daneben lasteten Spekulationen auf eine Straffung der chinesischen Geldpolitik auf den Rohstoffpreisen, sagten Börsianer. Einige Anleger fürchteten, dass Chinas Bemühungen zur Abkühlung der heimischen Konjunktur die Erholung der Weltwirtschaft verlangsamen und die Nachfrage bremsen könnte. Chinas Zentralbankchef Zhou Xiaochuan zufolge stieg die Inflation im Februar mit einem Plus von 2,7 Prozent zum Vorjahreszeitraum stärker als erwartet.

Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI kostete mit 80,86 Dollar 0,5 Prozent weniger als am Freitag. Brent-Öl verbilligte sich ebenfalls um 0,5 Prozent auf 78,98 Dollar. Bei Rohöl spricht nach Einschätzung von Börsianern zusätzlich die Charttechnik gegen weitere Kursgewinne. Die richtungweisende US-Sorte WTI habe Schwierigkeiten, die Hochs vom vergangenen Dezember und Oktober bei rund 84 Dollar je Barrel (159 Liter) zu überwinden, sagte Analyst Olivier Jakob von Petromatrix. Daher müsse mit weiteren Verkäufen gerechnet werden.

Angesichts der anhaltenden Schuldenkrise Griechenlands und anderer Staaten hielt sich Gold trotz des anziehenden Dollar oberhalb der psychologisch wichtigen Marke von 1100 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) und kostete 1105,95 Dollar. Üblicherweise fällt der Goldpreis bei einer Aufwertung der US-Währung, weil das Edelmetall für Investoren außerhalb der USA teurer wird. Die Mittelzuflüsse in den Edelmetall-Markt seien zwar nicht hoch, aber konstant, sagte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. Die Diskussion um die hohe Verschuldung zahlreicher Staaten treibe Anleger verstärkt in den sicheren Anlagehafen Gold.

Selen setzte seinen Höhenflug an der Shanghaier Börse fort. Das Spurenelement kostete zwischen 770 bis 790 Yuan (gut 80 Euro) pro Kilogramm. Damit hat sich der unter anderem in der Chipproduktion verwendete Rohstoff binnen zwei Monaten um 20 Prozent verteuert. "Die Preise sind zu schnell zu stark gestiegen", gab ein Börsianer aber zu bedenken. Viele Käufer scheuten sich Orders zu platzieren, da sie angesichts der unklaren Konjunkturaussichten auf rückläufige Kurse hofften.

Ein knappes Angebot treib Börsianern zufolge den Preis für Cadmium in die Höhe. Das unter anderem für Batterien benötigte Metall kostete an der Shanghaier Börse zwischen 38.000 und 39.000 Yuan (rund 4100 Euro) je Tonne. Dies sind knapp neun Prozent mehr als Ende Februar. Vor allem die Lieferungen aus Europa seien gering, sagten Händler. Allerdings blieben die Umsätze insgesamt dünn.

Trotz geringerer Lagerbestände fiel ist der Kupferpreis. Die Tonne des Industriemetalls kostete 7326 Dollar nach 7440 Dollar am späten Freitagabend. Das ist keine große Überraschung", betonte Analyst Robin Bhar von Credit Agricole. "Der Markt ist immer noch stark abhängig von der chinesischen Konjunktur und der dortigen Nachfrage." Ein Kurseinbruch sei aber nicht zu erwarten, betonte er. "Die chinesische Regierung will schließlich keine starke Verlangsamung der Konjunktur."

Quelle: ntv.de, rts

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