Marktberichte

Entspannung am Markt Ölpreis gibt nach

Der Druck lässt nach - Öl wird wieder weniger teuer.

Der Druck lässt nach - Öl wird wieder weniger teuer.

(Foto: REUTERS)

Die Aussicht auf die Verzögerung eines Militäreinsatzes der USA gegen Syrien lässt am Rohstoffmarkt den Preis für das schwarze Gold sinken. Auch der Goldpreis gibt weiter nach und bringt etwas Luft zwischen sich und die 1400er Marke. Dagegen verteuert sich Kupfer nach positiven Konjunktursignalen aus China.

Der zumindest verschobene Militärschlag der USA gegen Syrien sorgt für weitere Entspannung am Rohstoffmarkt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostet am Morgen 112,87 US-Dollar. Das waren 1,14 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 1,68 Dollar auf 105,97 Dollar.

Am Ölmarkt rechnen die Anleger vorerst nicht mehr mit einem schnellen Militäreinsatz. US-Präsident Barack Obama hatte am Samstag angekündigt, nur mit Zustimmung des Kongresses einen Militärschlag gegen das Regime in Damaskus führen zu wollen. Eine Abstimmung dürfte nicht vor dem 9. September erfolgen. Zudem sind die Mehrheitsverhältnisse in Washington alles andere als klar, so dass Obama um jede Stimme kämpfen muss.

Dies wirkte sich auch auf den Goldpreis aus. Die Feinunze wechselte in Asien für 1.391 Dollar den Besitzer - rund fünf Dollar weniger als im US-Handel am Freitag.

In der Hoffnung auf eine steigende Nachfrage decken sich Anleger mit Industriemetallen ein. An der Londoner Metallbörse LME verteuert sich Kupfer um 2,3 Prozent auf 7260 Dollar je Tonne. Der Shanghaier Terminkontrakt gewann 1,5 Prozent auf 52.650 Yuan (8601 Dollar). Der ebenfalls dort gehandelte Stahl-Future gewann 0,9 Prozent auf 3786 Yuan (619 Dollar).

Experte: Chinas Konjunktur flackert nur

Auslöser der aktuellen Rally seien die starken chinesischen Konjunkturdaten , sagte Rohstoff-Experte Tim Radford vom Anlageberater Rivkin. "Das ist aber sicher nur ein kurzes Aufflackern", warnte er. "Es gibt keinen wirklichen Katalysator für eine Erholung der chinesischen Konjunktur." Stattdessen lasteten Spekulationen, dass die geplante Straffung der US-Geldpolitik den Schwellenländern weiter zu Schaffen machen werde, auf der Stimmung.

Nach einer Schwächephase ist die chinesische Industrie im August wieder in Schwung gekommen. Der HSBC-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg nach endgültigen Daten auf 50,1 Punkte von 47,7 im Juli, wie die Großbank HSBC mitteilte. Ab einem Wert von 50 Zählern wird ein Wachstum des Sektors signalisiert. Vorläufig war für den HSBC-Index ebenfalls ein Stand von 50,1 Punkten ausgewiesen worden. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für die chinesische Industrie war zuvor auf 51,0 Punkte gestiegen.

"Der Anstieg geht hauptsächlich auf das Wirken der jüngsten Konjunkturmaßnahmen der Regierung und den Lageraufbau der Unternehmen zurück", sagte HSBC-Chefökonom für China, Qu Hongbin. "Wir erwarten einige positive Überraschungen für das chinesische Wachstum in den kommenden Monaten."

Hinweis: In den USA findet an der Wall Street wegen des Feiertags "Labor Day" zu Wochenbeginn kein Handel statt.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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