Marktberichte

Kupfer erholt sich Ölpreis gibt wieder nach

Die Ölpreise haben am Dienstagabend nach zwischenzeitlich deutlichen Kursgewinnen ins Minus gedreht. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im November sank von zuvor knapp 85 US-Dollar auf zuletzt 80,69 Dollar. Das waren 50 Cent weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent sank um 88 Cent auf 76,58 Dollar. Am frühen Nachmittag hatte Brentöl noch rund 80 Dollar gekostet.

Marktbeobachter erklärten die Kursverluste in erster Linie mit dem im Tagesverlauf wieder festeren Dollar, nachdem dieser bis zum Mittag noch deutlich nachgegeben hatte. Seit dem Ausbruch der Finanzkrise haben Bewegungen an den Devisenmärkten einen verstärkten Einfluss auf die Ölnotierungen. Zudem verteuert eine feste US-Währung das in Dollar gehandelte Rohöl, was die Öl-Nachfrage drosselt und damit die Preise drückt. Daneben wurde am Markt auf die zwischenzeitlichen Verluste am amerikanischen Aktienmarkt verwiesen, die bestehende Rezessionsängste verstärkt und die Ölpreise belastet hätten.

Nach Einschätzung der Commerzbank befinden sich die Industrieländer am Rande der Rezession. Mittelfristig dürften die Ölpreise daher weiter sinken. Stabilisierend wirke derzeit die noch robuste Ölnachfrage aus wichtigen aufstrebenden Ländern wie China. "Angesichts randvoll gefüllter Kraftstofflager und einer Abschwächung der Weltwirtschaft dürfte es aber nur eine Frage der Zeit sein, bis sich die Ölnachfrage in China ebenfalls sichtbar abschwächt."

Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länger (OPEC) ist unterdessen weiter gesunken. Wie die OPEC in Wien mitteilte, sank der Preis für ein Barrel (159 Liter) Rohöl aus den Fördergebieten des Kartells am Montag um 71 Cent auf 71,96 US- Dollar im Vergleich zum Freitag. Die OPEC berechnet ihren sogenannten Korbpreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten der Organisation.

Kupfer begehrt

Der Kupferpreis legte um 8,1 Prozent auf 5589 Dollar je Tonne zu und holte damit seine Verluste der Vorwoche weiter auf. Kupfer wird hauptsächlich in der Bau- und Elektroindustrie benötigt und ist besonders anfällig für Rezessionsängste. "Weil die Industrie- und Bauaktivitäten abnehmen werden, wird auch die Nachfrage nach Kupfer und Aluminium leiden", kommentierten die Experten von Merrill Lynch.

Die kräftige Erholung an den Aktienmärkten machte die Krisenwährung Gold für die Anleger weniger interessant als vor ein paar Tagen. Der Goldpreis notierte bei 840 Dollar je Feinunze, nachdem er zum Wochenschluss teilweise bei mehr als 930 Dollar gelegen hatte. "Auch wenn wir davon ausgehen, dass Gold weiter Aufwärtspotenzial besitzt, dürfte der Spielraum nach oben begrenzt sein, solange die freundliche Stimmung an den Aktienmärkten anhält", urteilte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg.

Quelle: ntv.de

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