Marktberichte

Zucker und Kupfer billiger Ölpreis klettert wieder

Das Erdbebens in Chile wirkt sich nach wie vor auf den Rohstoffmärkten aus. Während Gold nahezu stabil notiert, Zucker- und Kupferpreis fallen, kostet Öl wieder mehr.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Befürchtungen über Kupfer-Engpässe in Folge des Erdbebens in Chile haben sich am Rohstoffmarkt wieder verflüchtigt. Die Tonne des Industriemetalls verbilligt sich auf 7338 Dollar, nachdem der Preis am Vortag bis auf 7600 Dollar hochgeschossen war. In dem südamerikanischen Land ist die Minenproduktion nach der Naturkatastrophe wieder angelaufen.

"Das war eine Überreaktion gestern, es sieht so aus, als ob die Auswirkungen auf die Versorgung minimal sind", sagt Dan Brebner, Analyst bei der Deutschen Bank. Die nötige Infrastruktur sei entgegen den Befürchtungen nicht wirklich schlimm beschädigt. Chile ist der weltweit größte Exporteur von Kupfer, das unter anderem für Stromkabel und Wasserrohre verwendet wird.

Goldpreis ausgebremst

Insgesamt lastet der stärkere Dollar auf den Rohstoffpreisen, wodurch sich diese für Investoren außerhalb der USA verteuern. Das bremste auch den Goldpreis aus. Die Feinunze (31,1 Gramm) des Edelmetalls kostet mit 1118 Dollar etwa gleich viel wie am Vorabend. Damit halte sich der Preis in Anbetracht der Kursgewinne der US-Währung recht gut, urteilt Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. "Neben der aktuell hohen physischen Goldnachfrage aus Indien dürften vor allem spekulative Finanzanleger dazu beigetragen haben."

WTI wieder teurer

Am Rohölmarkt legt die richtungsweisende US-Sorte WTI zu. Ein Barrel (159 Liter) hielt sich am Mittag mit 79,10 Dollar rund 50 Cent im Plus. Die Nordseesorte Brent-Öl kostet mit 77,33 Dollar rund 70 Cent mehr. Ein klarer Aufwärtstrend sei das aber nicht, sagten Händler übereinstimmend. "Das ist nur ein Hin und Her, seit Oktober bewegt sich der Preis zwischen 70 und 85 Dollar", sagt Mike Wittner von SG Commodities. Am Abend veröffentlicht der Branchenverband API seine Statistik zur US-Lagerentwicklung. Erwartet wird ein Anstieg der Rohölvorräte um 1,3 Millionen Barrel.

Keine Nachfrage nach Zucker

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Zuckerpreise haben ihre Talfahrt fortgesetzt. Der in den USA gehandelte Mai-Kontrakt auf Rohzucker verbilligt sich um bis zu 3,4 Prozent auf 21,51 US-Cent je Pfund. "Es gibt keine Nachfrage", sagte Rohstoffanalyst Alex Oliveira von Newedge USA. "Wir könnten definitiv die Marke von 20 Cent testen." In London gaben die Futures auf raffinierten Zucker um mehr als drei Prozent auf 617 Dollar je Tonne nach und notierten damit so niedrig wie seit Dezember nicht mehr. Seit Anfang Februar ist der Zuckerpreis um knapp 30 Prozent gefallen.

"Der Zuckerpreis hat mittlerweile ein Niveau erreicht, welches attraktiv scheint. Denn an der physischen Zuckerknappheit hat sich nichts geändert", sagt Weinberg. Allerdings sollte eine Stabilisierung abgewartet werden, da sich die Preiskorrektur zunächst fortsetzen könne, ergänzte der Analyst.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts/DJ

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