Dollar zieht an Ölpreis purzelt
23.06.2011, 14:04 UhrDie Entscheidung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), nach dem sogenannten "Quantitative Easing 2" kein drittes Stützungsprogramm für die US-Wirtschaft aufzulegen, bleibt an den Rohstoffmärkten nicht ohne Wirkung. Die Notierungen für Öl, Metalle und Gold geben nach.
Die Zuschläge beim US-Dollar haben den Ölpreis am Donnerstag unter Druck gesetzt. Das Fass Brent-Öl verbilligte sich um 2,33 US-Dollar auf 111,88 US-Dollar. Amerikanisches WTI-Öl kostete 93,78 US-Dollar und damit 1,63 US-Dollar weniger als im späten Vortagesgeschäft.
Die US-Notenbank Fed hatte am Vorabend klar gemacht, auf weitere geldpolitische Konjunkturhilfen für die weltgrößte Volkswirtschaft zu verzichten. Das heißt, das Anleihenkaufprogramm wird wie geplant Ende Juni auslaufen, ohne durch ein neues ersetzt zu werden.
Der US-Dollar zog daraufhin deutlich an; zu einem Korb aus sechs Währungen stieg er um 0,5 Prozent. Der Euro verlor seit der Fed-Pressekonferenz rund zwei US-Cent an Wert.
Der US-Dollar und der Ölpreis entwickeln sich in der Regel entgegengesetzt zueinander, unter anderem weil sich Anleger gern mit Öl gegen Inflationsgefahren absichern. Ein steigender US-Dollar verteuert aber auch Öl für Anleger aus anderen Währungsräumen und lässt deren Nachfrage sinken.
Metallpreise unter Druck
Die Sorge vor einer spürbaren weltweiten Konjunkturabkühlung ließ auch den Kupferpreis sinken. Die Tonne des Industriemetalls verbilligte sich um 22,50 US-Dollar auf 8992 US-Dollar. Auch andere Metalle wie Aluminium und Zink waren günstiger zu haben.
Die Fed hatte am Vorabend auch ihre Konjunkturprognose für das laufende und das kommende Jahr heruntergeschraubt. Auch in der Eurozone sind die Geschäfte der Dienstleister zuletzt deutlich langsamer gewachsen und die Industrie verzeichnete einen Rückgang der Neuaufträge. Diese Faktoren ließen Investoren die Nachfrageentwicklung doch skeptischer einschätzen.
Langfristig dürften die Metallpreise dennoch weiter steigen, sagte Citigroup-Analyst David Thurtell: "Die US-Zinsen sind unglaublich niedrig, die Geldpolitik ist weiter stimulierend und China wird weiter robust wachsen - wenn auch etwas weniger stark als bisher." Er sei der Meinung, dass sich der Metallmarkt weiter sehr ordentlich entwickeln werde.
Der Preis für eine Feinunze Gold bewegte sich ebenfalls kräftig nach unten. "Die Erholung setzt sich mit einem gemäßigten Tempo fort, wenn auch mit einer etwas langsamerem Gangart als vom Ausschuss erwartet", erklärte Fed-Chef Ben Bernanke wörtlich. Der Goldpreis war am Vortag in London mit 1552,50 Dollar gefixt geworden. Ein Kilogramm Gold kostete damit am Mittwoch 33.990,00 Euro.
Quelle: ntv.de, dpa/rts