Marktberichte

Händler schielen nach China Ölpreis steigt nach oben

Zwei gewichtige Impulse sorgen am Rohstoffmarkt für Bewegung: Die Exportstärke Chinas und die im laufenden Jahr erwartete Öl-Nachfrage. Die Preise schwenken um auf Wachstum.

Gut zu Fuß: Wenn es oben etwas zu tun gibt, bleibt Raffinerie-Mitarbeitern nur die Treppe.

Gut zu Fuß: Wenn es oben etwas zu tun gibt, bleibt Raffinerie-Mitarbeitern nur die Treppe.

(Foto: REUTERS)

Vor dem Hintergrund des Exportwachstums in China und einer korrigierten Prognose für den weltweiten Öl-Bedarf zieht es die Preise an den Rohstoffmärkten zum Teil kräftig nach oben. Ein Barrel der US-Ölsorte WTI kostete mit 74,58 Dollar 0,3 Prozent mehr als am Mittwoch. Brent-Öl Rohöl der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 0,5 Prozent auf 74,73 Dollar.

Die chinesische Regierung hatte zuvor einen knapp 50-prozentigen Anstieg der Exporte bekannt gegegeben. Die Internationale Energieagentur hob zudem die Prognose für das Nachfragewachstum 2010 um 70.000 auf 1,68 Mio. Barrel pro Tag an. Am Vortag hatte der überraschend starke Rückgang der US-Öllagerbestände bereits für Bewegung bei den Rohöl-Preisen gesorgt.

Der zunehmende Risikohunger der Anleger dämpfte erwartungsgemäß die Nachfrage am Gold-Markt. Das Edelmetall verbilligte sich um 0,7 Prozent auf 1221,51 Dollar je Feinunze, lag damit aber immer noch in Reichweite seines Rekordhochs von 1251,20 Dollar vom Mittwoch.

Dank starker chinesischer Exportzahlen und optimistischer Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke zur US-Konjunktur wendeten sich Investoren wieder verstärkt risikoreicheren Anlagen wie zum Beispiel Aktien zu, sagten Börsianer. Allerdings seien die aktuellen Verluste nur eine Konsolidierung. Mittelfristig müsse mit weiteren Preissteigerungen gerechnet werden.

Bei zwei selteneren Rohstoffen löste die Furcht vor einer schwachen Nachfrage einen Kursrutsch bei Antimon und Indium aus. An der Börse Shanghai kostete eine Tonne des in feuerfesten Farben verwendete Antimon 55.500 bis 56.500 Yuan (rund 6800 Euro) und war damit zehn Prozent billiger als Ende Mai. In London lag der Preis bei mit 8700 Dollar (etwa 7200 Euro) neun Prozent unter dem Hoch von Anfang Mai.

Das zur Herstellung von Flachbildschirmen benötigte Indium fiel in Shanghai um sechs Prozent auf 3380 bis 3450 Yuan je Kilogramm (etwa 415 Euro) und in London um zwei Prozent auf 587,50 Dollar (487 Euro). "Die Spekulationsblase ist geplatzt", sagte ein Analyst von Asian Metals. "Außerdem haben einige Produzenten die Förderung wieder aufgenommen."

Bei den Agrarrohstoffen ging es dagegen mehrheitlich nach oben: Der Preis für Zucker stieg Börsianern zufolge angesichts weitgehend leergeräumter Lager deutlich an. Der in London gehandelte Terminkontrakt auf raffinierten Zucker stieg um 1,1 Prozent auf 506,40 Dollar je Tonne. In den USA zog der Rohzucker-Future um 2,3 Prozent auf 15,51 US-Cent je Pfund an. In beiden Fällen ist dies der höchste Stand seit etwa zwei Wochen.

Darüber hinaus warteten Anleger gespannt auf die Prognosen für die schwankungsanfällige indische Zuckerernte. "Es wird noch Monate dauern, bis wir harte und belastbare Zahlen aus Indien und Brasilien erhalten werden", betonte ein Analyst. "Bis dahin handelt der Markt auf Stimmungen." Derzeit hätten die Optimisten die Überhand. Indien ist der weltweit größte Zuckerverbraucher und nach Brasilien der weltweit zweitgrößte Zuckerproduzent.

Quelle: ntv.de, rts

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