Kupfer gibt nach Ölpreis um 62 Dollar
17.07.2009, 15:45 Uhr
Steigende Aktienmärkte deuten eine verstärkte Ölnachfrage an: Skeptiker rechnen allerdings mit einem kurzfristigen Überangebot.
(Foto: AP)
Ein stärkerer US-Dollar und Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung haben den Ölpreis am Freitag etwas gedrückt. "Die Stimmung ist gespalten", sagte Victor Shum, Analyst von Purvin & Gertz. "Einige glauben, die Erholung der Wirtschaft steht bevor und deshalb werden die Preise steigen. Andere sehen sich die Nachfrage-Daten an und glauben, dass der Markt immer noch sehr schwach ist." Der Preis für ein Fass der US-Leichtölsorte WTI fiel um bis zu 1,6 Prozent auf 61,04 Dollar, erholte sich am Nachmittag aber wieder leicht. Die Nordseesorte Brent kostete mit 62,81 Dollar bis zu 1,5 Prozent weniger.
Auf Wochensicht konnte der Ölpreis um rund drei Prozent zulegen, das wäre der erste Wochengewinn seit mehr als einem Monat. "Steigende Aktienmärkte, ein fallender US-Dollar und gesunkene US-Lagerbestände haben zu dieser Entwicklung maßgeblich beigetragen", kommentierten die Commerzbank-Analysten.
Bei den Edelmetallen notierte der Goldpreis mit 933 Dollar je Feinunze rund drei Dollar schwächer als am Vortag. Finanzinvestoren schichten Analysten zufolge offenbar derzeit von Gold in andere Edelmetalle um. "Darin kommt auch die Erwartung zum Tragen, dass die industrielle Nachfrage, welche für Silber, Platin und Palladium eine viel stärkere Rolle spielt als für Gold, im Falle einer Konjunkturerholung wieder anzieht", konstatierte die Commerzbank.
Bei den Industriemetallen lag Kupfer etwas schwächer bei 5245 Dollar je Tonne. "Ein Großteil der jüngsten Rally wurde von Short-Eindeckungen getragen", sagte David Wilson von Societe Generale. Deswegen könne es erst einmal zu einem Preisrückgang kommen. Auch die Commerzbank sieht Korrekturpotenzial. "Die verfrühte Wiederinbetriebnahme von Produktionskapazitäten allein aufgrund der temporären strategischen Reservekäufe Chinas dürfte die nachhaltige langfristige Preiserholung bei Industriemetallen verzögern", hieß es.
Quelle: ntv.de, rts