Marktberichte

Gold zieht an Ölpreis wieder unter Druck

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(Foto: REUTERS)

Maue BIP-Zahlen aus China schrecken den Ölmarkt auf. Wird die Ölnachfrage aus dem Reich der Mitte spürbar nachlassen? Im Vorfeld der EZB-Sitzung wird Gold als sicherer Hafen angesteuert.

Am Ölmarkt verstärkten die Daten aus China die Furcht vor einer geringeren Nachfrage. US-Öl der Sorte WTI verbilligte sich um bis zu 3,4 Prozent auf 47,05 Dollar je Fass. Brent aus der Nordsee wurde mit 48,21 Dollar je Barrel zeitweise 1,3 Prozent niedriger gehandelt. Seit Juni sind die Ölpreise wegen des weltweiten Überangebots bei einer gleichzeitig nachlassenden Nachfrage um rund 60 Prozent gefallen.

WTI Oil
WTI Oil 61,45

Die Wirtschaft der Volksrepublik ist 2014 so langsam gewachsen wie seit 24 Jahren nicht mehr. Der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ging auf 7,4 Prozent zurück, von 7,7 Prozent im Jahr zuvor. Im vierten Quartal zeichnete sich allerdings eine gewisse Stabilisierung ab.

Das tröstete die Anleger jedoch nicht, vor allem, weil auch die Aussichten für die weltweite Ölnachfrage laut einer neuen Wachstumsprognose des Internationalen Währungsfonds alles andere als rosig sind. Eine der wenigen Ausnahmen sind die USA. Zudem wies der IWF darauf hin, dass der Ölpreisverfall das weltweite Wachstum zwar stütze. Er reiche aber nicht aus, um Belastungsfaktoren auszugleichen.

Gold gefragt

Die Unsicherheit der Anleger über die Entwicklung an den internationalen Finanzmärkten macht Gold als relativ sichere Anlage immer attraktiver. Das gelbe Metall verteuerte sich um bis zu 1,4 Prozent auf 1294,10 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) und notierte damit so hoch wie zuletzt im August letzten Jahres. "Im Vorfeld der EZB-Sitzung am Donnerstag und der Wahl in Griechenland am Wochenende dürfte Gold auch weiter gut nachgefragt sein", erklärten die Analysten der Commerzbank. Laut Händlern ist der Preis technisch nach oben ausgebrochen. Sollte er sich nun oberhalb der Marke von 1288 Dollar behaupten, sei ein nachhaltiger Sprung über die 1300-Dollar-Marke möglich.

Viele Börsianer fürchten, dass die EZB am Donnerstag die extrem hohen Erwartungen an ein umfassendes Kaufprogramm für Staatsanleihen (QE) nicht wird erfüllen können. In diesem Fall sei an den Aktien- und Devisenmärkten mit Turbulenzen zu rechnen.

Quelle: ntv.de, sla/dpa/rts

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