Marktberichte

US-Daten helfen Ölpreise erholen sich

Das deutsche Verbot von bestimmten Leerverkäufen schlägt an den Rohstoffmärkten Wellen. Während Öl wieder etwas teurer wird, gibt der Goldpreis nach.

(Foto: AP)

Das deutsche Verbot von hochspekulativen Leerverkäufen hat die Anleger an den Rohstoffmärkten verunsichert. "Das hat eindeutig Einfluss auf den Risikoappetit", sagte Analyst Daniel Major von RBS Global Banking & Markets. Der deutsche Alleingang lasse Fragen über die Nachhaltigkeit des europäischen Projektes aufkommen. Die Aufsichtsbehörde BaFin hatte überraschend ungedeckte Leerverkäufe für bestimmte Finanzwerte, Staatsanleihen und ungedeckte Kreditausfallversicherungen (CDS) verboten.

Die Aktienmärkte und der Euro gingen daraufhin auf Talfahrt, der als verhältnismäßig sichere Anlagehafen geltende Dollar legte zu. Im Zuge dieser Bewegungen gerieten Händlern zufolge die Preise für die als risikoreiche Anlageklasse geltenden Rohstoffe unter Druck. Ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) fiel auf 67,90 Dollar, ein Fass Brent auf 73,20 Dollar.

Im Verlauf erholten sich die Preise im Gleichklang mit einem wieder etwas steigenden Euro. Auslöser waren fallende US-Verbraucherpreise, die Volkswirte als Zeichen für weiterhin niedrige US-Zinsen werteten. Am Abend kostete ein Fass WTI-Öl 69,58 Dollar, für ein Fass Brent wurden 74,17 Dollar bezahlt.

Goldpreis fällt

Der Goldpreis ist unterdessen gefallen, obwohl nach dem deutschen Leerverkaufsverbot die Unsicherheit an den Finanzmärkten zugenommen hat. Die Feinunze des Edelmetalls verbilligte sich um 1,2 Prozent auf 1204,95 Dollar beziehungsweise um 2,4 Prozent auf 977,38 Euro. "Wir sehen klare Zeichen von Nervosität im Goldmarkt", sagte Analyst Pradeep Unni von Richcomm Global Services. "Investoren scheinen Geld aus Gold zu nehmen." Teilweise würden Gewinne eingestrichen. Die Verkäufe dienten vor allem dazu, Verluste aus anderen Anlageklassen auszugleichen. Mit 1248,95 Dollar je Feinunze hatte der Goldpreis kürzlich einen Rekordstand erreicht.

Die Preise für Industriemetalle fielen ebenfalls. Die Tonne Kupfer verbilligte sich um 1,5 Prozent auf 6599,75 Dollar. Die Notierungen für Zink, Nickel und Blei fielen um bis zu 3,8 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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