Marktberichte

Sturm "Isaac" schwächt sich ab Ölpreise geben nach

Ein Polizist an der Küste Alabamas.

Ein Polizist an der Küste Alabamas.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Nicht nur die Küstenbewohner haben sich auf Hurrikan "Isaac" vorbereitet. Längst haben die Ölfirmen ihre Mannschaften von den Plattformen im Golf von Mexiko evakuiert. Die Produktion steht still. Auf die Ölpreise hat das allerdings kaum Auswirkungen.

Die Ölpreise gehen etwas zurück. Händler begründen das mit gestiegenen US-Ölreserven und dem Abflauen des Tropensturms "Isaac". Am Morgen kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Auslieferung im Oktober 112,52 US-Dollar. Das sind zwei Cent weniger als am Vortag. Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligt sich um 56 Cent auf 94,93 Dollar.

Vor allem der Preis für US-Öl reagiere auf die jüngsten Meldungen zu den amerikanischen Ölreserven, heißt es von Händlern. In der größten Volkswirtschaft der Welt waren die Lagerbestände an Rohöl zuletzt gestiegen. Ein Zuwachs der US-Ölreserven wird gemeinhin als ein Hinweis auf eine geringere Nachfrage gedeutet und belastet in der Regel die Ölpreise.

Zudem hat sich der tropische Wirbelsturm "Isaac" beim Erreichen der Südküste der USA abgeschwächt und gilt derzeit nicht mehr als ein Hurrikan. In den vergangenen Tagen war ein Großteil der Ölfördereinrichtungen vor der amerikanischen Südküste vorsorglich vorübergehend stillgelegt worden. Experten rechnen nicht mit nennenswerten Schäden an den Ölförderanlagen.

Von den 596 Förder-Plattformen in der Region sind mittlerweile 503 menschenleer; von den 76 Bohrinseln wurden 49 evakuiert. "Das Herunterfahren der Öl- und Gasproduktion ist eine Standardprozedur", so die US-Umweltbehörde BSEE. Die Plattformen sind jedoch nicht sich selbst überlassen. Die Ventile an den Pipelines können ferngesteuert werden.

Märkte reagieren gelassen

Eigentlich müssten die Ölpreise in die Höhe schießen - schließlich kommt ein Viertel des US-Öls aus der Golfregion. Doch tatsächlich beeindruckt "Isaac" die Märkte kaum. Experten rechnen mit einer schnellen Normalisierung der Ölproduktion. "Isaac" fiel in die schwächste Hurrikan-Kategorie - kein Vergleich mit Hurrikan "Katrina", der 2005 New Orleans verwüstete und rund 1800 Menschen das Leben kostete.

Die Plattformen im Golf von Mexiko sind darauf ausgelegt, starken Stürmen standzuhalten. Wenn Hurrikan "Isaac" vorübergezogen ist, werden sie überprüft. Sofern keine Schäden vorliegen, gehen sie direkt wieder ans Netz, wie die Umweltbehörde erläuterte. Damit könnte der Zwangsurlaub für die Ölarbeiter schon bald wieder vorbei sein.

Quelle: ntv.de, jga/dpa

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