Starker Dollar Ölpreise sinken
22.06.2009, 17:53 UhrEin stärkerer Dollar und Kursverluste an den Aktienmärkten haben den Ölpreis zu Wochenbeginn unter 68 Dollar je Fass gedrückt. Ein Fass US-Leichtöl WTI verbilligte sich am Montag um 2,3 Prozent auf 67,98 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent kostete mit 67,79 US-Dollar rund zwei Prozent weniger. Ein höherer US-Dollarkurs macht Rohstoffe für Anleger im Nicht- Dollarraum teurer, da Öl, Gold und Kupfer in US-Dollar abgerechnet werden.
Die Sorge vor Versorgungsengpässen in Nigeria schwele allerdings weiter am Markt und begrenze die Verluste, sagten Händler. Nigerianische Rebellen hatten in den vergangenen Tagen wichtige Pipelines im Flussdelta des Niger attackiert. Das könnte die Ölausfuhren kurzfristig gefährden, erläuterte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. Der Markt scheine sich generell wieder mehr für die fundamentale Angebots- und Nachfragesituation zu interessieren. Neben den Meldungen aus Nigeria stünde auch die Situation im Iran unter besonderer Beobachtung. In dem ölreichen Land toben angesichts der umstrittenen Präsidentschaftswahl die schwersten Unruhen seit der Revolution im Jahr 1979.
Der Goldpreis ist zu Wochenbeginn auf 921 Dollar je Feinunze gefallen. Damit kostete das Edelmetall rund vierzehn US-Dollar weniger als im späten Freitagsgeschäft in New York. Händler erklärten den Rückgang mit dem stärkeren Dollar und technischen Gründen. Der Optimismus der kurzfristig orientierten Marktteilnehmer sei zudem zuletzt spürbar zurückgegangen, konstatierte Weinberg. Der Goldpreis könnte deshalb aus seiner Sicht erst einmal in Richtung 900 US-Dollar sinken. "Einen erneuten Anlauf auf die Marke von 1000 Dollar erwarten wir erst gegen Ende des Jahres, es sei denn, der Dollar gerät deutlich unter Druck", hieß es.
Preise für Industriemetalle fallen
Die Preise für die Industriemetalle fielen ebenfalls. Der Kupferpreis verbilligte sich um mehr als drei Prozent auf 4845 Dollar je Tonne. Europas größter Kupferproduzent Aurubis rechnet damit, dass das derzeit sehr hohe Niveau von Kupferimporten von China im zweiten Halbjahr wohl nicht gehalten werden kann. "Fallende Importe gepaart mit einer zuletzt steigenden Produktion, einer weiterhin schwachen Nachfrage, einem möglichen Stimmungswechsel, den starken Preisanstiegen zuvor und einem stärkeren US-Dollar dürften zu einem Preisrückgang bei Kupfer, Zink, Nickel und Blei führen", fasste Weinberg zusammen.
Quelle: ntv.de, rts