Weizen und Mais gefragt Ölpreise sinken weiter
10.05.2012, 16:31 Uhr
Die Ölpreise sinken weiter. Ernüchternde Konjunkturdaten aus China und die wieder zugespitzte Schuldenkrise in Europa sowie ein erneuter Anstieg der US-Reserven drücken den Preis. Dagegen geben die Käufe von Schnäppchenjägern dem Weizen- und Maispreis Auftrieb.
Überraschend schwache chinesische Exporte haben den Ölpreis belastet. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete mit 96,57 US-Dollar 0,3 Prozent weniger als am Vortag. Brent-Öl verbilligte sich um 0,1 Prozent auf 113,06 US-Dollar. "Angesichts der trüben Nachfrage-Aussichten und der steigenden Lagerbestände rechne ich nicht mit einem baldigen Wiederanstieg der Preise", sagte Händler Miguel Audencial vom Brokerhaus CMC Markets. Auch die wieder zugespitzte Schuldenkrise in Europa drückten auf die Preise. US-Rohöl hat bereits sieben Tagesverluste in Folge verzeichnet - die längste Negativserie seit mehr als zwei Jahren.
Kupferpreis zieht wieder an
Nach den Kursverlusten der vergangenen Wochen griffen einige Anleger bei Kupfer wieder zu. Das Industriemetall verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 8081,75 US-Dollar je Tonne, nachdem der Preis am Vortag auf ein Drei-Wochen-Tief gefallen war. "Die Stimmung ist aber insgesamt trübe", sagte Andy Du, Derivate-Chef bei Orient Futures. "Negative Nachrichten aus der Euro-Zone können den Preis jederzeit wieder drücken."
Weizen und Mais vor USDA-Bericht im Plus
Die Käufe von Schnäppchenjägern gaben dem Weizen- und Maispreis Auftrieb. Die beiden Juli-Kontrakte verteuerten sich um jeweils 0,6 Prozent auf 6,035 und 6,11 US-Dollar je Scheffel. "Wir haben in der vergangenen Woche deutliche Verkäufe gesehen", sagte Rohstoff-Stratege Luke Mathews von CBA. "Wir sehen nun einige Käufe und Positionsglattstellungen vor dem USDA-Bericht."
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA will im Tagesverlauf Daten zu Angebot und Nachfrage wichtiger Agrar-Rohstoffe vorlegen. Analysten rechnen unter anderem mit einer Senkung der Prognosen für die südamerikanische Sojabohnen-Ernte wegen der Trockenheit in den vergangenen Monaten. US-Soja-Futures notierten 1,1 Prozent fester bei 14,4625 US-Dollar.
Bei Mais wird das Ministerium Börsianern zufolge seine Prognosen für die US-Lagerbestände zum Ende der Saison 2011/2012, die bereits auf einem 16-Jahres-Tief liegen, voraussichtlich erneut senken. Für die kommende Saison dürften die Experten der US-Regierung dagegen sicher einen Anstieg um 130 Prozent voraussagen, da US-Bauern so viel Mais gepflanzt haben wie seit 75 Jahren nicht mehr.
Zuckerpreis bleibt nahe 20-Monatstief
Der Zuckerpreis konnte sich kaum von seinen Tiefs des Vortages lösen. Der US-Future auf Rohzucker notierte bei 20,36 US-Cent je Pfund. Der in London gehandelte Kontrakt auf raffinierten Zucker lag bei 555,90 US-Dollar je Tonne. Am Vortag waren die Preise in der Spitze auf 20,13 US-Cent beziehungsweise 554,20 US-Dollar gefallen, den niedrigsten Stand seit dem Spätsommer 2010.
Einige Zucker-Verarbeiter, unter anderem aus China, nutzten zwar die Gelegenheit für Käufe, sagten Börsianer. Das Überangebot in der laufenden Saison 2011/2012 laste aber immer noch auf den Kursen.
Quelle: ntv.de