Marktberichte

Hohe US-Vorräte Ölpreise steigen

Viele Fässer: Ölpreise steigen trotz großer Vorräte.

Viele Fässer: Ölpreise steigen trotz großer Vorräte.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach einer rasanten Talfahrt in der vergangenen Woche erholen sich die Ölpreise den zweiten Handelstag in Folge. Auch Kupfer wird teurer.

Die Ölpreise knüpfen am Dienstag an ihre feste Tendenz vom Wochenbeginn an. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete am frühen Nachmittag 105,17 Dollar und damit 51 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg ebenfalls moderat um 16 Cent auf 93,52 Dollar.

"Offensichtlich erachten erste Marktteilnehmer das niedrige Preisniveau nach dem starken Preisrückgang als Kaufgelegenheit", so die Commerzbank. Außerdem hätten die schwächer als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten aus China für Kauflaune gesorgt. Diese öffneten der neuen politischen Führung in Peking Spielraum für weitere Maßnahmen zur Ankurbelung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Das Potential für eine stärkere Erholung der Ölpreise ist laut Commerzbank aber eher begrenzt.

Signifikanten Preissteigerungen steht das nach wie vor reichliche Angebot an Rohöl entgegen. Zuletzt waren die Rohölvorräte des weltweit größten Ölverbrauchers USA auf den höchsten Stand seit gut 22 Jahren gestiegen. Neue Zahlen werden im Verlauf vom privaten American Petroleum Institute (API) und am Mittwochnachmittag von der Regierung erwartet. Die derzeit hohen Lagerbestände sprechen laut Experten selbst bei einer anziehenden Ölnachfrage, die wegen der verhaltenen globalen Konjunktur derzeit eher schwach ist, gegen starke Preissteigerungen.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) fiel zuletzt weiter zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrael (159 Liter) am Montag im Durchschnitt 102,35 US-Dollar. Das waren 75 Cent weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.

In der Hoffnung auf weitere konjunkturelle Stimuli in China kauften Investoren Kupfer. Der Preis für die Tonne des Industriemetalls zog um gut ein Prozent auf 7527 Dollar an. Auslöser der neuen Nachfragehoffnungen war eine rückläufige Inflationsrate in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft. Dadurch könne die chinesische Notenbank wieder flexibler agieren und ihre lockere Geldpolitik fortsetzen, so die Hoffnung der Anleger. Das Wachstum in China hat sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren spürbar verlangsamt.

In der vergangenen Woche war der Kupferpreis wegen Konjunktursorgen bis auf 7331 Dollar je Tonne und damit auf den tiefsten Stand seit acht Wochen gefallen.

Quelle: ntv.de, jga/dpa/rts

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