Starker US-Dollar Ölpreise unter Druck
27.04.2010, 19:43 UhrDie Ölpreise gibt immer weiter nach. Grund ist der festere US-Dollar nach der Herabstufung der Ratingraten für Griechenland und Portugal durch Standard & Poor's.
Die Ölpreise sind am Dienstag im späten Nachmittagshandel weiter ins Minus gerutscht. Ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Juni kostete 82,55 Dollar. Das waren 1,65 Dollar weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent sank um 92 Cent auf 85,91 Dollar.
Der zum Euro deutlich gestiegene Dollar habe die Ölpreise belastet, sagten Händler. Durch die Herabstufung der Kreditwürdigkeit von Portugal und Griechenland durch die Ratingagentur S&P geriet der Euro stark unter Druck. Ein festerer Dollar macht Rohöl für Anleger in anderen Währungsräumen teurer. Dies dämpft die Nachfrage. Die Unsicherheit an den Märkten sei zudem weiter gestiegen.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist weiter gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel am Montag im Durchschnitt 83,91 Dollar. Das waren 90 Cent mehr als am vergangenen Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells.
Der Goldpreis hat sich unterdessen wenig bewegt. Das Edelmetall wurde zwar von Investoren gekauft, die angesichts der Unklarheiten rund um Griechenland einen sicheren Hafen suchten. Zudem wies Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg darauf hin, dass der größte börsennotierte Goldfonds, SPDR Gold Trust, allein am Montag neue Zuflüsse von mehr als sechs Tonnen verzeichnet hat. Der starke Dollar glich die Zuschläge aber wieder aus. Die Feinunze des Edelmetalls wurde zu 1.149 Dollar gehandelt nach 1.153 Dollar im späten Vortagesgeschäft.
Gewinnmitnahmen von Finanzinvestoren belasteten den Kupferpreis. Händler verwiesen auch auf das Vorhaben der chinesischen Regierung, den Bauboom einzudämmen. Entsprechend fürchteten Anleger einen rückläufigen Kupfer-Bedarf. Die Tonne des Industriemetalls verbilligte sich um 153 auf 7657 Dollar.
Quelle: ntv.de, dpa/rts