Marktberichte

Europa bereitet Kopfzerbrechen Patt an der Wall Street

Steht erneut eine harte Handelswoche bevor?

Steht erneut eine harte Handelswoche bevor?

(Foto: Reuters)

Jubelstimmung an den US-Börsen? Nicht solange es aus der Eurozone zum Thema Griechenland nicht etwas Positives zu vermelden gibt. Also startet die Wall Street mit Abschlägen in die neue Handelswoche. Diese halten sich aber in Grenzen. Auf der Verliererseite stehen vor allem Finanzwerte.

Die europäische Schuldenkrise hat am Montag die US-Börsen belastet. "Es gibt nach wie vor keine Einigung über die Umschuldung Griechenlands, und das trotz einer immer noch sehr optimistischen Erwartungshaltung des Marktes", sagte ein Händler. Zur Verunsicherung der Anleger trug ferner bei, dass die Renditen portugiesischer Staatsanleihen am Montag neue Rekordstände erreichten.

Der Dow-Jones-Index gab um 0,1 Prozent auf 12.654 Punkte nach. Der S&P-500 verlor 0,3 Prozent auf 1313. Der technologielastige Nasdaq-Composite sank um 0,2 Prozent auf 2812 Punkte. Der Dax hatte 1,0 Prozent tiefer geschlossen.

Verglichen mit den Abgaben an den europäischen Börsen waren die Verluste der US-Aktien gering. Beobachter machten dafür das relativ geringe Umsatzvolumen von 0,74 Milliarden Aktien(Freitag: 0,85 Milliarden Papiere) mitverantwortlich.

Vor der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts am Freitag zögerten die Anleger offenbar, sich festzulegen.

Skepsis bei Verbrauchern

Die Ausgaben der US-Verbraucher sind im Dezember entgegen den Erwartungen nicht gestiegen und deuten damit auf Konsumzurückhaltung hin. Auch die höhere Sparquote lässt vermuten, dass die US-Bürger ihr Geld lieber sparen als es auszugeben. Wie das US-Handelsministerium mitteilte, stagnierten die Ausgaben auf dem Vormonatsniveau.

"Wir gehen einerseits davon aus, dass der private Verbrauch in den kommenden Monaten wieder wächst. Andererseits fehlt ihm wohl die Kraft, der US-Wirtschaft eigenständige Wachstumsimpulse zu verleihen. Der US-Konsum dürfte in diesem Jahr eher konjunktureller Mitläufer denn Impulsgeber sein", kommentierte Volkswirt Heinrich Bayer von der Postbank die Daten zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben.

Bankenwerte im Minus

Vor allem Bankaktien gerieten wegen der Unsicherheit über das Ausmaß der Gläubigerbeteiligung beim Schuldenschnitt für Griechenland unter Druck. "Solange die Sache nicht unter Dach und Fach ist, wird es Sorgen geben", sagte Miachael Yoshikami von YCMNet Advisors in Kalifornien. "Je länger es dauert, desto größer ist die Befürchtung, dass etwas faul ist.

Bank of America (BoA) fielen um 3,0 Prozent. Goldman Sachs hat zudem BoA auf "Neutral" heruntergestuft und J.P. Morgan (minus 0,7 Prozent) von der "Conviction Buy List" gestrichen. Optimistischer waren die Analysten, was die Citigroup und Morgan Stanley angeht. Citigroup (minus 2,1 Prozent) wurden auf "Buy" hochgestuft und Morgan Stanley (minus 1,9 Prozent) auf die "Conviction Buy List" genommen.

Gegen den Trend im Plus hielten sich die als defensiv geltenden Telekommunikationsaktien wie Verizon (plus 1,1 Prozent), aber auch Technologiewerte wie IBM (plus 1,1 Prozent).

Exxon am Dienstag mit Zahlen

Auf Unternehmensseite war die Nachrichtenlage dünn. Exxon Mobil hat im Zuge einer Restrukturierung seine Japan-Tochter für 3,91 Mrd. Dollar verkauft. Der Ölkonzern wird überdies am Dienstag Geschäftszahlen veröffentlichen. Die Aktie gab um 0,4 Prozent nach.

US Airways Group stiegen dagegen um 4,2 Prozent und profitierten damit von Übernahmespekulationen. Berichten zufolge soll Delta Air Lines ein Auge auf den Konkurrenten geworfen haben.

Thomas & Betts sprangen sogar um 23,1 Prozent an. Die Schweizer ABB wird den Hersteller von elektrotechnischen Produkten für 3,9 Milliard. Dollar kaufen. 

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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