Marktberichte

Schuldenkrise im Fokus Portugal schwächt den Euro

Der Euro verliert zum Dollar an Wert.

Der Euro verliert zum Dollar an Wert.

(Foto: AP)

An den Finanzmärkten ist die Schuldenkrise zurück: In Portugal droht die Regierungskoalition nach den Rücktritten zweier wichtiger Minister auseinanderzubrechen. In Griechenland machen die öffentlichen Geldgeber Druck, weil es bei der Umsetzung vereinbarter Reformen hapert.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Der Euro hält sich trotz unerfreulicher Nachrichten über der Marke von 1,29 Dollar. Am Morgen fiel die Gemeinschaftswährung auf 1,2922 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit Ende Mai. Im Verlauf legte der Euro dann wieder etwas zu und tendierte am späten Vormittag bei 1,2954 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstagmittag auf 1,3017 Dollar festgesetzt.

Belastet wurde er auch von schlechten Nachrichten aus der Eurozone: In Portugal droht die Regierung ihre Parlamentsmehrheit zu verlieren, und Griechenland hat einen zweiten Schuldenschnitt in die Diskussion gebracht. "Man schaut wieder stärker auf Europa", so Lutz Karpowitz, Devisenanalyst der Commerzbank. Die Geschwindigkeit des Renditeanstiegs in Portugal um über 100 Basispunkte auf 7,7 Prozent innerhalb kurzer Zeit sei besorgniserregend.

Positiv sei, dass die Ansteckung bisher nur moderat auf die Rendite der anderen Peripherieländer Spanien und Italien durchschlage. Dort steigen die Renditen um jeweils knapp 15 Basispunkte.

"Per Saldo bleibt der Euro in der Defensive", sagt Johannes Jander von der Helaba. Am Dienstag hatte der Euro zum US-Dollar vom Tageshoch bei 1,3080 bereits knapp einen US-Cent. Der Devisenanalyst schließt weitere Kursverluste auf 1,28 Dollar nicht aus.  Während die US-Konjunktur in Gang komme und die Federal Reserve die geldpolitischen Zügel anziehen wolle, dürfte die Europäische Zentralbank die sieche Wirtschaft in der Eurozone weiter mit Anreizen in Gang zu setzen versuchen, ergänzte Jander. Das belaste seit zwei Wochen den Euro.

Da die US-Notenbank Fed ihren weiteren geldpolitischen Kurs von der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes abhängig macht, erwartet der Markt die am Nachmittag anstehenden Arbeitsmarktzahlen aus der Privatwirtschaft (ADP-Bericht) mit großer Spannung. Sollte die Statistik besser als erwartet ausfallen, dürfte der Dollar laut Händlern neuen Auftrieb erhalten.  Ebenfalls auf der Agenda stehen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die nahezu unverändert bei 345.000 liegen sollten.

Quelle: ntv.de, rts

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