Marktberichte

Öl, Gold, Kupfer billiger Preise purzeln

Der düstere Konjunkturausblick der US-Notenbank löst an den Rohstoffmärkten eine Bewegung nach unten aus. Die Angst vor einer Rezession lässt den Ölpreis kräftig fallen. Auch die Preise für Edelmetalle geraten unter Druck.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Zweifel an der Wirksamkeit der neuen Fed-Hilfen für die US-Wirtschaft haben den Ölpreis am Donnerstag ins Rutschen gebracht. US-Öl der Sorte WTI verbilligte auf 82,07 US-Dollar je Fass. Der Brentpreis gab in der Spitze auf unter 107 Dollar nach.

Offenbar glaube der Markt nicht, dass die US-Wirtschaft mit der "Operation Twist" wieder genug Fahrt aufnehmen könne, sagte ein Händler. Die Fed will bis Mitte kommenden Jahres 400 Milliarden Dollar in die Hand nehmen, um lang laufende Anleihen zu erwerben. Gleichzeitig verkauft sie im selben Umfang kurz laufende Treasuries. Ziel ist es, die langfristigen Zinsen zu senken und Kredite tendenziell billiger zu machen.

"Konjunkturell sieht es derzeit insgesamt einfach nicht gut aus", urteilte Tony Nunan, Analyst bei Mitsubishi Corp. Es reiche schon der Blick nach Europa, wo man noch immer versuche, der Schuldenkrise Herr zu werden. 

Zur negativen Stimmung trugen auch schwache Wirtschaftsdaten aus China bei: Der am Donnerstag bekanntgegebene HSBC-Einkaufsmanagerindex sank auf 49,4 von 49,9 Punkten im August. Damit lag das Barometer den dritten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern.

Edelmetalle billiger

Die Rally des US-Dollar schmälerte das Anleger-Interesse an Edelmetallen geschmälert. Gold und Platin verbilligten sich um jeweils rund 1,5 Prozent auf 1753,30 beziehungsweise 1724,40 Dollar je Feinunze. Der Preis für Silber rutschte sogar um bis 3,2 Prozent auf 38,33 Dollar ab. Platin markierte mit 657,93 Dollar sogar ein Zehn-Monats-Tief.      

"Wir erachten die aktuelle Preisschwäche als vorübergehend und nicht nachhaltig", betonten die Analysten der Commerzbank in ihrem Marktkommentar. "Marktteilnehmer dürften sich nun wieder auf die Schuldenkrise in der Eurozone fokussieren. Im aktuellen Marktumfeld sollte Gold als sicherer Hafen stark nachgefragt bleiben."    

Auch der Kupferpreis geriet unter Druck. Der Preis für eine Tonne des Industriemetalls fiel um 5,4 Prozent auf 7850,25 Dollar. Damit summiert sich das Wochenminus auf knapp zehn Prozent. Das ist der stärkste Kursrutsch seit den Turbulenzen nach der Lehman-Pleite im Herbst 2008.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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