Marktberichte

Dollar als sicherer Hafen Preisverfall bei Rohstoffen

Rohstoffe werden wieder billiger. Dem fallenden Ölpreis folgen auch Kupfer, Zink und sogar Gold. Immer mehr Anleger "flüchten" Händlern zufolge in den Dollar.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

In Reaktion auf die anhaltende Verunsicherung an den Finanzmärkten sind die Preise für Industriemetalle weiter gesunken. Händlern zufolge verkauften Investoren die als eher unsicher geltende Anlageklasse und steuerten stattdessen den als sicheren Hafen geltenden Dollar an. Die US-Währung legte gegenüber Euro und Yen zu. Zur Verunsicherung trug neben der Sorge über die Folgen der europäischen Schuldenkrise auch der Rücktritt des japanischen Ministerpräsidenten Yukio Hatoyama bei.

Der Kupferpreis fiel um bis zu 2,8 Prozent auf ein Zwei-Wochen-Tief von 6560 Dollar. Damit hat sich das vor allem in der Elektro- und Bauindustrie verwendete Metall seit Mitte April um rund 18 Prozent verbilligt. Händlern zufolge wachsen zudem die Befürchtungen vor einer Abschwächung des Wachstums im weltgrößten Verbraucherland China. "Das chinesische Wirtschaftswachstum war zuletzt definitiv nicht so gut wie im März und April", sagte Analyst Peng Qiang von Cofco Futures. Der Preis von Zink - das unter anderem zu Herstellung von Stahl gebraucht wird - fiel um bis zu 3,7 Prozent auf 1815 Dollar je Tonne und damit auf den tiefsten Stand seit September 2009. Auch die Aktien von Stahlkonzernen waren zuletzt wegen Konjunktursorgen unter Druck geraten.

Der Goldpreis sank ebenfalls leicht, wozu der festere Dollar beitrug. Die Feinunze des Edelmetalls verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 1218,90 Dollar, blieb damit aber in der Nähe ihres Mitte Mai erreichten Rekordhochs von 1248,95 Dollar. In Euro gab die Notierung 0,5 Prozent auf 997,63 Euro nach. Händler sprachen von einer leichten Konsolidierung. Wegen der anhaltenden Unsicherheit an den Märkten dürfte Gold jedoch weiter gefragt bleiben.

Der Ölpreis stabilisierte sich hingegen von frühen Verlusten: Das Fass US-Öl der Sorte WTI wurde mit 72,44 Dollar 0,2 Prozent billiger gehandelt. Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um 0,1 Prozent auf 72,78 Dollar. Unterstützung kam von der Aussicht auf leichte Kursgewinne an den US-Börsen. Nach Einschätzung der Commerzbank legt der Ölpreis derzeit eine Achterbahnfahrt hin. "Fundamentale Nachrichten, welche diese Fluktuation erklären können, gab es nicht", heißt es in einem Marktkommentar.

Quelle: ntv.de, rts

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