Marktberichte

Anzeichen der Erleichterung Rohöl-Preise legen zu

(Foto: REUTERS)

Mit Spannung verfolgen Rohstoffhändler die Debatte um Auswege aus der europäischen Schuldenkrise: Sobald die Europäer eine überzeugende Lösung gefunden haben, könnte die Weltwirtschaft - und die Nachfrage nach Öl, Kohle und Kupfer wieder Fahrt aufnehmen.

Die Hoffnung auf ein baldiges und nachhaltiges Gesamtpaket zur Lösung der europäischen Schuldenkrise hat am Ölmarkt für gute Stimmung gesorgt. Der Preis des US-Öls WTI kletterte um bis zu 1,5 Prozent auf 88,08 Dollar je Fass, den höchsten Stand seit Mitte September. Das Nordseeöl Brent verteuerte sich in der Spitze um 1,5 Prozent auf 113,86 Dollar je Barrel. Der französische Finanzminister Francois Baroin und sein deutscher Kollege Wolfgang Schäuble hatten den anderen G20-Ländern am Samstag versichert, Europa sei dank einer engen Zusammenarbeit der Regierungen in Paris und Berlin auf einem guten Weg.  

Bohrinsel vor der Küste der chinesischen Provinz Jinzhou.

Bohrinsel vor der Küste der chinesischen Provinz Jinzhou.

(Foto: AP)

Händlern zufolge hofften Anleger, dass eine Lösung in Sachen Schuldenkrise die Angst vor einer deutlichen Abkühlung der Wirtschaft dämpfen dürfte. Die Perspektiven für eine stabile Ölnachfrage verbesserten sich, sagte Tetsu Emori, Fondmanager bei Astmax Co Ltd in Tokyo. Zudem seien die Preise derzeit für Investoren günstig. Im vergangenen Monat ist der WTI-Preis um gut elf Prozent in den Keller gerutscht.

Vor dem Wochenende hatten ermutigende Konjunkturdaten bereits zu einer Erholung der Ölpreise beigetragen: Die Einzelhandelsumsätze in der USA waren im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozent auf saisonbereinigt 395,47 Mrd. Dollar gestiegen. Im Vorfeld befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,8 Prozent gerechnet. Händler wiesen auch auf die aktuell knappe Angebotslage bei Öl hin und dazu, im Vorfeld des Winters, auf die Sorge um ein ausreichendes Angebot an Heizöl.

Der Optimismus sprang auch auf den Kupfermarkt über. Das Industriemetall stieg um bis zu 1,1 Prozent auf 7627 Dollar je Tonne und war damit so teuer wie seit knapp drei Wochen nicht mehr.

Der Goldpreis kletterte zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit drei Wochen und erreichte im Verlauf 1694,60 Dollar je Feinunze. Händler führten das auf den zeitweise deutlich schwächeren Dollar zurück. Hoffnungen auf eine baldige Lösung der Euro-Krise hatten die Gemeinschaftswährung auf ein Ein-Monats-Hoch von 1,3914 Dollar getrieben. Ein schwächerer Dollar macht Metalle für Anleger in anderen Währungsräumen billiger. Mit der Erholung des Greenback am Mittag schmolz das Plus beim Goldpreis dann auch langsam wieder zusammen. Das Edelmetall kostete am frühen Nachmittag 1682 Dollar.

Sorgen um die Zuckerrohr-Ernte in Thailand haben den Zuckerpreis an den Weltmärkten nach oben getrieben. Der US-Kontrakt auf Rohzucker stieg um bis zu 1,2 Prozent auf 28,27 US-Cent je Pfund und war damit so teuer wie seit Mitte September nicht mehr. Der in London gehandelte Future auf raffinierten Zucker zog in der Spitze um 1,1 Prozent auf 719,30 Dollar je Tonne an. Die Überschwemmungen im zweitgrößten Zuckerexportland Thailand könnten zu Verzögerungen bei der Ernte führen, prognostizierten die Analysten der Commerzbank. Das durch schwere Regenfälle verursachte Hochwasser hat vor allem in Norden Thailands weite Gebiete überflutet. Ein Drittel des Landes wurde seit Juli überschwemmt.

Quelle: ntv.de, rts

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