Moderne Zeiten Rohöl als "sicherer Hafen"
18.09.2008, 15:34 UhrDer US-Ölpreis ist nach einer weiteren Zuspitzung der Krise an den Finanzmärkten wieder kräftig gestiegen und über die Marke von 100 US-Dollar gesprungen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im Oktober erreichte zeitweise ein Tageshoch bei 102,24 Dollar. Im frühen Nachmittagshandel kostete ein Fass 101,28 Dollar. Das waren 4,12 Dollar mehr als am Vortag.
An an der Rohstoffbörse in London ist der Preis für die Nordsee-Sorte Brent ebenfalls deutlich gestiegen. Hier kostete ein Barrel 98,86 Dollar und damit 4,02 Dollar mehr als am Vortag. Angesichts der Zuspitzung der Bankenkrise nutzten Investoren das Rohöl als "sicheren Hafen", sagte Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank.
Zeitweise lahmgelegt
Außerdem sorgten die jüngsten Daten zu den US-Reserven für Auftrieb bei den Ölpreisen, hieß es von Experten. Als Folge des Wirbelsturms "Ike" wurde nahezu die komplette Ölförderung am Golf von Mexiko und 20 Prozent der Raffineriekapazitäten an der Golfküste zeitweise lahmgelegt. Daraufhin sind die Lagerbestände an Rohöl in den USA zuletzt kräftig gesunken. Außerdem meldete die US-Regierung Rückgänge bei den Reserven an Benzin und Heizöl.
Auch der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist erstmals seit Tagen wieder gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) habe am Mittwoch 87,88 US-Dollar gekostet, teilte das OPEC-Sekretariat am Donnerstag in Wien mit. Das waren 1,19 Dollar mehr als am Dienstag. Die OPEC berechnet ihren durchschnittlichen Korbpreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells.
Quelle: ntv.de