Wann sinken die Spritpreise? Rohöl weiter unter 100 Dollar
10.09.2014, 08:20 Uhr
(Foto: dpa)
Die jüngsten Entwicklungen am Rohstoffmarkt wecken Hoffnungen bei deutschen Autofahrern: Der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent notiert unter der Marke von 100 Dollar je Barrel. Neue Konjunktursignale könnten die Bewegung schnell stoppen.
Die Ölpreise können ihr Niveau zur Wochenmitte nach ihren Verlusten im US-Handel beinahe halten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostet am Morgen 99,37 US-Dollar. Das sind 21 Cent mehr als am Vorabend. Zum Wochenstart war der Brent-Preis erstmals seit Juni 2013 unter die Marke von 100 Dollar gefallen.
Ein Fass Rohöl der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) verteuert sich um 9 Cent auf 92,84 Dollar. Der WTI-Preis bewegte sich damit auf dem niedrigsten Niveau seit fast acht Monaten. Im US-Rohstoffhandel hatte sich WTI am Vorabend geringfügig von seinem jüngsten Sinkflug erholt.
Der Preis für ein Fass stieg um 0,1 Prozent oder 0,09 Dollar auf 92,75 Dollar. Die europäische Sorte Brent verbilligte sich dagegen um 1,0 Prozent oder 1,04 Dollar auf 99,16 Dollar und erreichte damit den niedrigsten Stand seit April 2013. Die Bedenken wegen eines Überangebots seien nicht ausgeräumt, erklärten Marktbeobachter.
In der vergangenen Woche waren die Spritpreise weiter gestiegen, wenn auch nur leicht. Ein Liter Super E10 kostete nach ADAC-Angaben im Bundesdurchschnitt 1,527 Euro - das war ein Plus von einem halben Cent im Vergleich zur Vorwoche. Der Preis für einen Liter Diesel stieg demnach um ebenfalls 0,5 Cent auf durchschnittlich 1,370 Euro. Seit Ende August hatten die Spritpreise wieder angezogen. In den acht Wochen davor war der Preis für Benzin gefallen - Grund war der Preisrückgang auf dem Rohölmarkt.
Mit Blick auf die aktuelle Preisentwicklung - und insbesondere hinsichtlich des Preisrutsches beim Nordseeöl - rechnen Marktbeobachter damit, dass das neue Preisniveau auch beim Endverbraucher in Deutschland ankommen müsste. In den vergangenen Jahren hatte sich allerdings gezeigt, dass die Rohölnotierung am Weltmarkt und die Benzinkosten an der Tankstelle nur sehr indirekt zusammenhängen. Dazwischen liegen zahlreiche weitere Faktoren wie etwa Raffinerieauslastung, Lagerkapazitäten, die lokale Nachfrage und die Preispolitik der Mineralölkonzerne, die den Preis noch nach oben oder unten beeinflussen können.
Beim Goldpreis kommt die jüngste Talfahrt zum Stillstand. Die Feinunze Gold kostet am Morgen 1256,48 Dollar. Im US-Handel hatte sich der Edelmetallpreis noch um 0,5 Prozent auf 1248,50 Dollar verbilligt. Gold leide unverändert unter dem festen Dollar, hieß es. Andere Faktoren spielten derzeit kaum noch eine Rolle, meinten Experten.
Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa