Marktberichte

Für einen halben Dollar mehr Rohölpreise ziehen an

Die Aussicht auf dauerhaft niedrige Leitzinsen im Dollarraum verfehlt an den Rohstoffmärkten nicht ihre Wirkung: Nachdem sich auch die Lage in der Euro-Zone zu entspannen scheint, geht es mit den Preisen für Gold und Rohöl weiter nach oben.

Der Ölpreis zieht in Erwartung steigender Nachfrage an: Jetzt braucht es gute, doppelwandige Tanker.

Der Ölpreis zieht in Erwartung steigender Nachfrage an: Jetzt braucht es gute, doppelwandige Tanker.

(Foto: picture alliance / dpa)

Spekulationen auf eine anhaltende Erholung der Weltwirtschaft haben den Ölpreis am Freitag angetrieben. Die Hoffnung auf eine Lösung für das hoch verschuldete Griechenland ließen Sorgen über ein Ausdehnen der Krise auf andere Euro-Länder abklingen. Zudem ignorierten Anleger die hohen Ölvorräte, sagten Händler. Das Fass WTI-Öl verteuerte sich um 50 Cent auf 85,66 Dollar. Rohöl der Nordseesorte Brent stieg um 46 Cent auf 87,38 Dollar.

Bereits am Vortag hatte die leichte Entspannung an den Finanzmärkten die Investoren wieder in die als risikoreicher geltenden Rohstoff-Anlagen gelockt. Insbesondere der Öl-Preis hatte nach seinem jüngsten Rutsch wieder zugelegt. "Man hat das Gefühl, dass die Nachfrage robust ist und dass der allgemeine Ausblick gut ist", hatte Ölhändler Christopher Bellew von Bache Commodities die Lage am Donnerstag beschrieben.

Zur Entspannung trugen unter anderem Hoffnungen auf eine Lösung der griechischen Finanzprobleme und die Aussicht bei, dass die US-Notenbank (Fed) die Märkte noch für längere Zeit mit billigem Geld versorgen wird. Daraufhin erholte sich der Euro gegenüber dem Dollar.

Ein schwächerer Dollar unterstützt zumeist die Rohstoffpreise - zum einen wegen spekulativer Umschichtungen, zum anderen weil eine schwache US-Währung Öl und Metalle außerhalb der USA verbilligt und damit die Nachfrage anschiebt. Getrieben wurde der Ölpreis Händlern zufolge auch vom unerwarteten Rückgang der Benzinlagerbestände in den USA in der Vorwoche.

Vor diesem Hintergrund war auch Gold bei Anlegern weiter heiß begehrt. Das Edelmetall stieg am Freitag auf 1173 Dollar je Feinunze nach 1166 Dollar im Vorabendgeschäft und erreichte damit ein neues Jahreshoch. Im Dezember hatte das Edelmetall bei 1226 Dollar ein Rekordhoch markiert.

"Diese Woche gab es stärkere Nachfrage nach sicheren Anlagen und großes Interesse am weltgrößten notierten Gold-Fonds SPDR", betonte Analyst James Moore von TheBullionDesk. "Das signalisiert sehr deutlich, dass einige US-Investoren sehr besorgt sind wegen möglicher Folgen der europäischen Schuldenlage."

Quelle: ntv.de, rts

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