Marktberichte

Kupfer, Zink und Co. Rohstoffe leiden unter dem Euro

Die Rohstoffmärkte lassen sich von der Nervosität des Devisenmarkts anstecken. Aufgrund der Euro-Turbulenzen kommen auch die Preise für Kupfer und Zink zurück - Öl auch.

(Foto: picture-alliance / dpa)

Die andauernde Euro-Schwäche hat die Rohstoffpreise belastet. Im Sog der Gemeinschaftswährung purzelten am Morgen die Preise für US-Öl und Kupfer, die wie die meisten Rohstoffe in Dollar berechnet werden. Gold profitierte dagegen als sicherer Anlagehafen von der Angst der Anleger vor einer Verschärfung der Schuldenkrise in Europa und einer schwächelnden US-Konjunktur. Dagegen gelten die Basismetalle und Öl als risikoreiche Anlagen, weshalb Anleger sich in Krisenzeiten von beidem gerne trennen. Daneben macht ein niedriger Euro-Kurs Öl und Kupfer für Europäer unattraktiver. Somit hängen die Rohstoffpreise seit einiger Zeit stark an der Entwicklung des Euro ab: Fällt er, fallen auch die Rohstoffpreise und umgekehrt.

Bis zum Mittag erholten sich die Preise für Öl und Kupfer mit dem Euro allerdings wieder etwas. So kostete ein Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI mit 71,53 Dollar in etwa wieder so viel wie am Freitagabend. Ein Fass Nordseeöl der Sorte Brent notierte mit 72,37 Dollar sogar 0,4 Prozent höher. Zeitweise war der US-Ölpreis am Morgen unter 70 Dollar gefallen. Auslöser dafür war das Abrutschen des Euro auf ein Vier-Jahres-Tief von 1,1878 Dollar.

Auch der Preis für eine Tonne Kupfer holte wieder auf, nachdem er zuvor um bis zu 2,8 Prozent auf 6074 Dollar gefallen war. Das war der niedrigste Stand seit Oktober vorigen Jahres. "Der Haupttreiber ist weiter der schwache US-Arbeitsmarkt", erklärte Analyst Daniel Major von RBS. In den USA war im Mai der Stellenaufbau geringer als erwartet ausgefallen und hatte Zweifel an der Erholung der weltgrößten Volkswirtschaft ausgelöst. "Dies hat zu einer gestiegenen Risikoaversion an den Finanzmärkten geführt, wodurch die Nachfrage nach Gold als 'sicherer Hafen' angestiegen ist", fasste die Commerzbank in ihrem Tageskommentar zusammen.

Der Preis für eine Feinunze Gold stieg in Euro gerechnet auf ein Rekordhoch von 1025,72 Euro, ein Plus von 0,6 Prozent gegenüber Freitagabend. In Dollar kletterte der Goldpreis zeitweise um 0,1 Prozent auf 1219,75 Dollar. Bis zum Mittag gaben die Preise aber wieder etwas nach. Händler führten dies auf die leichte Erholung des Euro zurück. Die Gemeinschaftswährung notierte am Mittag mit 1,1980 Dollar rund einen Cent über dem Vier-Jahres-Tief.

Quelle: ntv.de, rts

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