Marktberichte

US-Arbeitsmarkt schiebt Dollar an Rücksetzer für den Euro

Der Euro kann seine Kursgewinne vom Vortag nicht halten. Die Gemeinschaftswährung sinkt bis auf 1,3578 Dollar. Die Verluste lassen sich unter anderem mit den starken US-Daten vom Arbeitsmarkt erklären.

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(Foto: REUTERS)

Der Dollar hat von kräftigen Erholungszeichen am US-Arbeitsmarkt profitiert. "Der US-Arbeitsmarkt kommt in Schwung, es gibt wohl keinen Bedarf für eine Ausweitung der lockeren Geldpolitik", sagte Devisenstratege Özgür Atasever vom Bankhaus Metzler. "Das stützt den Dollar." Der Euro fiel auf bis zu 1,3583 Dollar, nachdem er am Vorabend zum US-Handelsschluss noch mit 1,3725 Dollar gehandelt wurde. Zur japanischen Währung verteuerte sich der Greenback auf 83,16 Yen.

 In der Vorwoche meldeten sich mit 383.000 Menschen so wenige Personen in den USA erstmals arbeitslos wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. "Der Fall der Erstanträge unter 400.000 ist ein weiterer Hinweis darauf, dass die Dinge sich zum Besseren entwickeln", kommentierte Volkswirt Rudy Narvas von der Societe Generale.

Doch keine Stützungskäufe?

Händlern zufolge verflüchtigten sich damit Spekulationen, die US-Notenbank Fed könne zur Stützung der Wirtschaft noch mehr billiges Geld in den Markt pumpen und damit den Dollar schwächen. Atasever zufolge hatten entsprechende Spekulationen am Vorabend etwas Nahrung bekommen, als US-Notenbank-Präsident Ben Bernanke sich zurückhaltender als von vielen Marktteilnehmern erwartet zur Erholung der weltgrößten Volkswirtschaft geäußert hatte.

Belastet wurde der Euro zudem von anhaltenden Sorgen, die Europäische Union (EU) könne ihre Schuldenkrise nicht in den Griff bekommen, nachdem beim jüngsten Gipfel keine entsprechenden Vereinbarungen getroffen wurden. "Wenn wir keine Lösung oder keine starken Vorschläge haben, werden wir eine Ausweitung der Risikoaufschläge in der Peripherie sehen", sagte ein Händler. Dies bekam Portugal zu spüren, das offenbar auf eine geringe Nachfrage nach einer neuen Staatsanleihe mit fünf Jahren Laufzeit stieß. Reuters-Daten zufolge fiel der indikative Preis für die fünfjährige Anleihe auf 97,253 Punkte und damit unter den Angebotspreis von 99,762 Stellen, womit die Rendite auf bis zu 7,071 Prozent stieg.

Die magische Sieben

Die Marke von sieben Prozent gilt laut Händlern als psychologische Hürde, da Griechenland und Irland ins Schlingern kamen, nachdem ihre Papiere diese Niveaus erreichten. Zehnjährige portugiesische Anleihen rentierten mit bis zu 7,641 Prozent und damit so hoch wie noch nie seit der Euro-Einführung. Am Nachmittag warfen die Papiere noch 7,3 Prozent ab. Händlern zufolge kaufte die Europäische Zentralbank Anleihen des südeuropäischen Landes. Die Regierung in Lissabon erklärte, sie sei zuversichtlich, sich weiter an den Kapitalmärkten refinanzieren zu können.

Quelle: ntv.de, rts

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