Techtitel stützen Ruhe an Wall Street
08.03.2010, 16:19 UhrNicht viel los an den US-Börsen. Das Plus vom Freitag wirkt nach, fundamentale Daten fehlen noch. Im Fokus findet sich einmal mehr AIG, dieses mal allerdings mit guten Nachrichten.
Die US-Börsen haben sich zum Wochenauftakt kaum verändert präsentiert. Leichter Rückenwind kam nach positiven Analysten-Kommentaren zum BlackBerry-Hersteller Research in Motion und zum weltgrößten Netzwerk-Ausrüster Cisco von Titeln aus der Technologie-Branche. Die Stimmung hob bei moderatem Handel auch ein weiterer Spartenverkauf des angeschlagenen Versicherungsriesen AIG. Ein Tadel von US-Präsident Barack Obama schreckte die Anleger dagegen von Krankenversicherer-Aktien ab.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Montag 0,1 Prozent leichter auf 10.552 Punkten. Im Verlauf pendelte er zwischen 10.542 und 10.587 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 verharrte auf seinem Sechs-Wochen-Hoch von 1138 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte 0,3 Prozent zu auf 2332 Punkte und schloss damit auf einem 18-Monats-Hoch.
Die Titel von Research in Motion kletterten 5,6 Prozent und zogen den Nasdaq mit. Ein Analyst stufte den Apple-Konkurrenten in Erwartung starker Quartalszahlen höher. Papiere des weltgrößten Netzwerkausrüsters Cisco gewannen nach einer JPMorgan-Heraufstufung 3,7 Prozent. Auch bei den Aktien von Sprint Nextel schlugen die Anleger zu: Der Finanzvorstand des Mobilfunkunternehmens äußerte sich zuversichtlich zur künftigen Umsatzentwicklung. Die Anleger honorierten dies mit einem Aufschlag von 3,7 Prozent.
Im Blickpunkt standen aber vor allem Titel von AIG. Der einst weltgrößte Versicherer trennt sich für 15,5 Milliarden Dollar von seinem Lebensversicherungsgeschäft außerhalb der USA. Die Sparte Alico geht an den US-Rivalen MetLife. AIG-Papiere schnellten 3,6 Prozent in die Höhe, MetLife-Titel um 5,1 Prozent.
Die Anteilsscheine der Schnellrestaurantkette McDonald's rückten 2,3 Prozent vor. Die Firma verbuchte im Februar eine Umsatzsteigerung auf vergleichbarer Basis von 4,8 Prozent. Die Aktien von Applied Materials legten 0,6 Prozent zu, weil der Chip-Ausrüster seine Dividende erhöhte und Aktien für über zwei Milliarden Dollar zurückkaufen will.
Zu den Verlierern gehörte dagegen Hewlett-Packard mit einem Minus von 0,6 Prozent. Der weltgrößte Computerkonzern hatte am Freitag seinen Gewinn je Aktie im abgelaufenen ersten Quartal nachträglich um drei Cents nach unten korrigiert. Das Unternehmen begründete dies mit Belastungen aus einem Rechtsstreit bei dem 2008 übernommenen IT-Dienstleister EDS.
Auf den Verkaufslisten standen auch Unternehmen aus der Gesundheitsbranche. Der um seine Gesundheitsreform kämpfende Obama griff das Geschäftsmodell der privaten Krankenversicherungen an. Die Kassen lehnten Jahr um Jahr immer mehr Menschen aus Kostengründen ab und erhöhten zugleich ihre Beiträge, schimpfte er bei einer Rede in Philadelphia. "Es ist kein Geheimnis, ihre Botschaft an die Investoren ist: Wir werden weiterhin fette Gewinne machen, auch wenn ne Menge Leute dadurch in Not kommen." Der Branchenindex geriet daraufhin unter Druck.
Quelle: ntv.de, rts