Marktberichte

China bricht ein Schwache Asien-Börsen

Am Mittwoch haben sich die asiatischen Börsen den schwachen Vorgaben aus den USA noch widersetzen können. Am Donnerstag haben die Marktteilnehmer dann aber vor der Kombination aus gestiegenen Ölpreisen und neuen Hiobsbotschaften aus dem amerikanischen Bankensektor dann doch kapituliert. Ein unangenehmes Signal sandte daneben auch der innerchinesische Aktienmarkt aus. Dieser war nach der imposanten gestrigen Erholung heute abermals zusammengeklappt, was dem Sentiment an den übrigen Asien-Börsen nicht gerade förderlich war.

In Japan ging der Nikkei 225 daraufhin um 2,2 Prozent nach unten auf 14.130 Punkte. Der breitere Topix wiederum ging um 2,4 Prozent nach unten auf 1375 Zähler. Die Bankenwerte standen dabei besonders unter Druck. Hier rutschten Mitsubishi UFJ Financial um 3,6 Prozent ab; Mizuho Financial verloren 3,7 Prozent. Die Aktie von Japans größer Investmentbank Nomura ging sogar um 4,0 Prozent nach unten. Im Autosektor verbilligten sich Honda Motor um 3,4 Prozent und Nissan Motor um 4,3 Prozent. Toyota gaben 3,2 Prozent ab. Der Konzern hatte erklärt, in seinen nordamerikanischen Fabriken die Produktion zurückfahren zu müssen. Gegen den Trend konnten sich Sanyo Electric um 3,3 Prozent verbessern. Die Gesellschaft hatte angekündigt, die Produktion von wieder aufladbaren Batterien verdoppeln zu können. Die Aktie des Autobatterien-Produzenten GS Yuada stieg nach dem Kurssprung vom Mittwoch um weitere 1,3 Prozent.

In Südkorea ging der Kospi um 1,9 Prozent nach unten auf 1740 Zähler. Dabei setzte sich insbesondere die Flucht der ausländischen Investoren fort. Diese zogen den neunten Handelstag in Folge Kapital von der Börse Seoul ab. Daneben standen zusätzlich auch die heimischen Institutionellen auf der Verkäuferseite. Vor allem dem Technologiesektor wurde übel mitgespielt. Hier rutschten Samsung Electronics um 4,1 Prozent und LG Electronics um 5,5 Prozent ab. Die Aktie des Halbleiterriesen Hynix Semiconductor verlor 2,1 Prozent. LG Display gaben 2,7 Prozent ab, nachdem die Deutsche Bank die Titel auf "Hold" abgestuft hatte. Daneben standen auch in Südkorea die Bankenwerte auf der Verliererseite. Hier gingen Kookmin Bank und Shinhan Financial um jeweils 2,7 Prozent nach unten. Entgegen dem allgemeinen Trend konnten sich Daewoo Shipbuilding um 1,1 Prozent verbessern. Die Werft hatte zunächst einen weiteren Großauftrag im Umfang von über 500 Millionen Dollar gemeldet. Daneben hatte die Reederei STX Pan Ocean erklärt, eine Übernahme von Daewoo Shipbuilding zu erwägen. STX verloren daraufhin 3,8 Prozent.

Der Hongkonger Aktienmarkt stand deutlich unter Beschuss. Dazu trug nicht nur die schwache Wall Street, sondern auch ein neuerlicher Einbruch an der Börse in Shanghai bei. Dort hatte am Mittwoch noch eine erstaunliche Erholung stattgefunden, da die Marktteilnehmer auf Stützungsmaßnahmen der chinesischen Regierung gehofft hatten. Nachdem es hierzu allerdings keine neuen Meldungen gegeben hatte, knickte der Shanghai Composite Index wieder ein und gab alle gestern erzielten Aufschläge wieder ab. Dem Hongkonger Hang Seng Index brachte dies ein Minus von 2,3 Prozent auf 22.797 Stellen ein. Unter Druck standen unter anderem die Titel der Ölgesellschaften mit Raffinerie-Aktivitäten. Hier hatte man am Markt auf umfangreiche Ausgleichszahlungen der Regierung gehofft. Ein hoher Beamter hatte heute aber erklärt, dass man dieses Thema lediglich "behutsam" angehen wolle. Sinopec knickten daraufhin um 4 Prozent ein, PetroChina verbilligten sich um 3,4 Prozent. Daneben gingen die Papiere von Chalco um 5,9 Prozent nach unten, nachdem Merrill Lynch ihre Gewinnprognosen für den Aluminium-Riesen nach unten gesetzt hatten. Unter den Fluglinien-Aktien verloren China Eastern Airlines aufgrund höherer Rohölnotierungen 4,7 Prozent, Air China fielen um 3,9 Prozent. Dagegen konnten sich die Titel des Modekonzerns Esprit nach guten Zahlen des europäischen Konkurrenten H&M um 2,7 Prozent verbessern.

In Taiwan knickte der TAIEX um 2,07 Prozent auf 8047 Zähler ein. Dabei fanden in nahezu allen Segmenten herbe Rückschläge statt. So gingen im Halbleitersektor Taiwan Semiconductor und United Microelectronics um jeweils 1,8 Prozent nach unten. Bei den PC-Herstellern verbilligten sich Asustek um 2,3 Prozent und Quanta Computer um 2,9 Prozent; die Titel von Acer gaben 0,5 Prozent ab. Die Aktie von High Tech Computer knickte um 3,1 Prozent ein. Der Konzern stellt ein Konkurrenzprodukt zu Apples iPhone her, während Letzteres nun zu einem sehr niedrigen Kaufpreis auf den Markt kommen wird. Im Finanzsektor gaben Cathay Financial 1,9 Prozent und Shin Kong Financial 3,1 Prozent ab. Unter den Fluggesellschaften gingen China Airlines um 2,2 Prozent und EVA Air um 2,6 Prozent nach unten.

In China brach der Shanghai Composite Index um 6,54 Prozent auf 2748 Zähler ein; der Shanghai A-Share Index verlor 6,53 Prozent auf 2883 Punkte.

Quelle: ntv.de

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