Marktberichte

Über 1,47 US-Dollar Sehr fester Euro

Geht es der US-Wirtschaft gut, hilft das dem Euro.

Geht es der US-Wirtschaft gut, hilft das dem Euro.

(Foto: REUTERS)

Die Konjunkturzuversicht der Investoren hat dem Euro am Mittwoch auf ein Jahreshoch über 1,47 Dollar verholfen. In der Spitze wurden 1,4713 Dollar für die Gemeinschaftswährung gezahlt - so viel wie seit Dezember nicht mehr. Am Nachmittag nahmen einige Anleger ihre Gewinne mit, und der Euro notierte noch um 1,4660 Dollar.

Zu einem Korb aus sechs Währungen fiel der als sicherer Hafen geltende Dollar zeitweise auf den tiefsten Stand seit einem Jahr. Ein Auslöser für die neu entfachte Risikolust der Investoren waren Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke am Dienstagabend, wonach die Rezession in der weltgrößten Volkswirtschaft wohl überstanden sei.

Am Mittwoch fielen dann noch die US-Statistiken zur Kapazitätsauslastung der Industrie und zur Industrieproduktion besser aus als erwartet. US-Inflationsdaten wurden Analysten zufolge als unbedenklich eingestuft. "Gute Konjunkturdaten auch aus den USA werden dem Dollar im Moment nicht zugerechnet", sagte ein Händler. "Vor allem wir hier in Europa sehen gerade alles durch eine rosarote Brille. Es hat sich eine unterschwellige Euphorie ausgebreitet, die dem eher mulmigen Gefühl auf der Strasse so gar nicht entspricht."

Yen bleibt stark

Viele Investoren folgten schlicht dem Trend, fühlten sich aber nicht wohl dabei. Ein Händler verwies auf die bevorstehende Bundestagswahl am 27. September. "Ich glaube, dass bis dahin der aktuelle Trend anhält. Aber danach kann ich mir vorstellen, dass die Märkte wieder aggressiver werden", ergänzte der Händler. "Viele warten darauf, dass sich der Trend umkehrt."

Für Japaner war die US-Währung so günstig wie seit sieben Monaten nicht mehr. Ein Dollar war für 90,13 (spätes Vortagesgeschäft: 91,03) Yen zu haben. Händler verwiesen auf Äußerungen des künftigen Finanzministers, wonach ein starker Yen für die heimische Wirtschaft vorteilhaft sei.

Am Rentenmarkt stiegen unterstützt von einer gut aufgenommenen Bund-Auktion zunächst die Kurse. Bis zum Nachmittag hinterließ aber auch hier die Suche nach rentableren Anlagen ihre Spuren. Der Bund-Future gab 22 Ticks nach auf 120,86 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,320 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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