Marktberichte

Feiertage in Shanghai und Tokio Sydney schließt im Plus

"A" für Australien, "S" für Securities und "X" für Exchange: In Australien spielt die Börsenmusik in Sydney.

"A" für Australien, "S" für Securities und "X" für Exchange: In Australien spielt die Börsenmusik in Sydney.

(Foto: REUTERS)

Die neue Woche beginnt im asiatischen Aktienhandel in einer Atmosphäre außergewöhnlicher Ruhe: In Japan und China bleiben die Anleger feiertagsbedingt zuhause. In Australien brechen unterdessen die Aktien eines Gold-Spezialisten scharf ein.

S&P/ASX 200
S&P/ASX 200 8.969,80

Die Aktienmärkte in Asien haben in der Hoffnung auf frisches Zentralbank-Geld aus Europa und den USA zum Wochenauftakt Gewinne verzeichnet. Der MSCI-Index für Aktien außerhalb Japans legte 0,28 Prozent zu. Die zuletzt schwachen US-Konjunkturdaten belasteten die Preise für Rohstoffe und drückten die Anleiherenditen. Der Dollar gab zum Yen nach und fiel auf den niedrigsten Stand seit einer Woche.

An den Aktienmärkten spielten die Daten aus den USA dagegen eine geringere Rolle, sagte Experten: Das spiegele den Glauben der Marktteilnehmer an die Geldpolitik wider, von der weitere Konjunkturstützen erwartet werden. Allerdings war der Handel gering, weil die Börsen in Japan am Montag und die Aktienmärkte in China bis einschließlich Donnerstag geschlossen sind.

Mittlerweile rechnen Analysten mehrheitlich damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag den Leitzins weiter um 0,25 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent senkt. Das wäre der bisher niedrigste Zinssatz in der Geschichte der Notenbank. Schon jetzt sind die Zinsen am Markt, etwa für die Kreditvergabe zwischen den Banken, so niedrig, dass eine weitere Kürzung des Zentralbank-Satzes allenfalls symbolische Wirkung haben könnte.

"Die EZB wird wahrscheinlich den Zins um 25 Basispunkte herabsetzen, aber weil der Eonia in den vergangenen neun Monaten bereits nahe Null lag, sollte dieser Schritt den Euro-Kurs nicht belasten, außer die Bank gibt Hinweise darauf, dass drastischere Schritte - wie ein negativer Einlagezins - auf dem Tisch liegen", sagte Anna Hibinio, Analystin bei JP Morgan.

Die US-Notenbank Fed dürfte an ihren Staatsanleihen-Käufen im Volumen von 85 Mrd. Dollar pro Monat festhalten. Die Notenbanker treffen sich am Mittwoch zu ihrem Zinsentscheid. Einige Analysten gehen davon aus, dass die jüngst schwächere Konjunkturentwicklung den geldpolitischen Tauben in der Fed in die Hände spielen und die Stimmen leiser werden lassen dürfte, welche für einen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik sprechen.

Sydney erwartet Zinssignale

Die Spekulationen, die US-Notenbank könnte ihre lockere Geldpolitik nach den schwachen Wachstumszahlen fortsetzen, lösten vor allem bei Bankentiteln in Australien Aufschläge aus. Während in Japan und Schanghai die Börsen feiertagsbedingt pausieren, baut die Börse in Sydney ihre Gewinne weiter aus. Nach 3,4 Prozent in der Vorwoche legt der ASX-200 zum Wochenstart um 0,4 Prozent zu.

Gefragt waren in Australien insbesondere die Aktien großer Banken. Unterstützend wirkten hier Hoffnungen auf eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik an den internationalen Finanzmärkten, hieß es am Markt. So wird am Donnerstag von der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Zinssenkung erwartet und in den USA dürfte die Fed ihre Anleihekäufe zunächst fortsetzen.

Die Aktien der Commonwealth Bank of Australia verteuerten sich um 1 Prozent. Die Papiere der National Australia Bank gewannen 1,4 Prozent.

Belastet von dem schwächer als erwarteten US-Wachstum standen dagegen Rohstoffwerte unter Abgabedruck: Die Aktien von Rio Tinto verloren 0,8 Prozent. Die Titel von Kingsgate Consolidated brachen sogar um 13 Prozent ein, nachdem der Goldproduzent bekannt gegeben hatte, seine Kostenkalkulation aufgrund des gesunkenen Goldpreises überprüfen zu müssen.

Banken gewinnen in Hongkong

Nachdem der HSI in Hongkong in der vergangenen Woche 2,4 Prozent gewonnen hat, notierte er zu Wochenbeginn mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent fast unverändert. Abwärts ging es für die Aktien von China Coal Energy. Nach einem Gewinneinbruch im ersten Quartal wichen die Papiere 4,1 Prozent zurück.

Leicht bergauf ging es dagegen auch in Hongkong für Bankentitel: Die Aktien der Industrial & Commercial Bank of China (ICBC) notierten 0,2 Prozent im Plus. Die Anteilsscheine der China Construction Bank verteuerten sich um 0,5 Prozent. Beide Papiere profitierten von soliden Abschlüssen im ersten Quartal.

An den Devisenmärkten setzte der Yen seinen Aufwärtstrend weiter fort. Nachdem der US-Dollar am späten Donnerstag noch 99,36 Yen gekostet hatte, notierte der Greenback zum Wochenstart bei 97,64 Yen.

Belastet wurde die US-Währung insbesondere von dem geringer als erwarteten Wachstum und den gesunkenen Renditen für zehnjährige Staatsanleihen. "Ein Sprung über die Marke von 100 Yen dürfte für den Dollar erst wieder ein Thema sein, wenn die Renditen für die US-Staatsanleihen anziehen", meinten die Analysten der Credit Agricole.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/rts

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