Stärkster Jahresbeginn einer Dekade Tokio beendet den Januar
31.01.2012, 08:00 Uhr
Reflexionen in Tokio: Wie ergeht es der eigenen Wirtschaft?
(Foto: AP)
Im asiatischen Aktienhandel blicken die Anleger zum Monatsende auf einen ungewöhnlich starken Jahresauftakt zurück. Die Hoffnungen ruhen auf einer Erholung der US-Wirtschaft und eine rasche Eindämmung der Schuldenkrise in Europa. Die Beschlüsse des EU-Gipfels bewegen die Kurse jedoch kaum.

Fassadenwerbung für die Sumitomo Mitsui: solide Zahlen zum dritten Geschäftsquartal.
(Foto: REUTERS)
Mit einem durchmischten Gesamtbild haben die japanischen Aktienmärkte den stärksten Januar seit mehr als zehn Jahren besiegelt. Hauptgrund für den Anstieg von mehr als 4 Prozent seit Jahresbeginn ist die wachsende Zuversicht der Anleger über die Entwicklung der US-Konjunktur, wo sich zuletzt die Zeichen für eine Erholung deutlich gemehrt haben. Die anhaltende Unsicherheit über den Fortgang der europäischen Schuldenkrise sei bereits in den Kursen eingepreist, sagten Händler. Zudem hielten viele Investoren japanische Aktien für unterbewertet, sagte Naomi Fink, Chef-Stratege bei Jefferies Japan.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index legte am letzten Handelstag des Monats 0,1 Prozent auf 8802 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix-Index dagegen gab 0,2 Prozent auf 755 Zähler nach.
Anleger zeigten sich von Äußerungen des griechischen Regierungschefs ermutigt. Dieser zeigte sich zuversichtlich, dass die Verhandlungen über einen Forderungsverzicht privater Gläubiger bis Ende der Woche abgeschlossen werden können. Ankündigungen dieser Art waren allerdings zuvor bereits schon mehrfach aus Verhandlungskreisen zu hören. Der Euro legte unter dem Eindruck der Beschlüsse vom EU-Gipfel auf knapp 1,32 Dollar zu.
Zahlen aus dem Bankensektor
Bei den Einzelwerten im japanischen Aktienmarkt legten die Aktien von Sumitomo Mitsui Financial 1,5 Prozent zu, nachdem die Bank solide Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt hatte. Zu den Verlierern gehörte dagegen Canon. Der starke Yen macht den Kamerakonzern vorsichtig. Die Aktie fiel daraufhin um mehr als 4 Prozent.
Die asiatischen Börsen außerhalb Japans legten mehrheitlich leicht zu. Im Schnitt belief sich das Plus auf 0,5 Prozent. Damit gewannen die Kurse im gesamten Monat hier sogar knapp zehn Prozent, nachdem sie im November und Dezember noch deutlich nachgegeben hatten.
In Taiwan legten die Kurse am Dienstag um 1,5 Prozent zu. Ein Plus von rund 1 Prozent verbuchten die Märkte in Korea und Hongkong. In Schanghai veränderten sich die Kurse kaum, während sie in Singapur und Australien leicht nachgaben.
Der Baukonzern China Communications Construction treibt seinen seit Längerem erwarteten Börsengang in Schanghai nun doch voran. Allerdings verringerte der Konzern die Größe der Emission drastisch, wie aus Unterlagen an die zuständige Börsenaufsicht hervorging. Das staatlich kontrollierte Unternehmen will 1,6 Mio. Aktien in Shanghai an den Mann bringen und damit umgerechnet rund 600 Mio. Euro einsammeln. Das ist nur noch gut ein Viertel des ursprünglich angepeilten Umfangs.
Eigentlich wollte Communications Construction bereits Ende 2010 den Sprung aufs Parkett wagen, stellte den Schritt wegen Börsenturbulenzen jedoch zurück. Vom 1. bis 10. Februar will das Unternehmen nun auf Werbetour gehen. Der Ausgabepreis soll am 16. Februar festgesetzt werden. Mit den Einnahmen sollen Projekte finanziert und Ausrüstung angeschafft werden.
Quelle: ntv.de, dpa/rts